BerlinPrignitz

Prignitz 2025: Herausforderungen, Chancen und die Zukunft der Region!

Am Samstag fand der Prignitztag auf der Grünen Woche in Berlin statt, bei dem sich die Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin gemeinsam präsentierten. Landrat Christian Müller nahm an der Veranstaltung teil und gab ein Interview. Die enge Zusammenarbeit der beiden Landkreise wird besonders im touristischen Bereich sichtbar, wo ein gemeinsamer Tourismusverband besteht. Auch die wirtschaftliche Kooperation wird durch den Verein Wachstumskern Wittstock/Dosse gefördert.

Ein zentrales Anliegen der Zusammenarbeit sind regelmäßige Treffen der Kreisverwaltungen, bei denen Themen wie der Fachkräftemangel und die Situation kommunaler Kreiskrankenhäuser besprochen werden. Müller geht davon aus, dass das Jahr 2025 herausfordernd wird, insbesondere im Hinblick auf den Haushalt. Steigende Kosten für notwendige Aufgaben stehen stagnierenden Einnahmen gegenüber, was die Planungen für einen Doppelhaushalt in 2026/2027 erschwert.

Fachkräftegewinnung und Baumaßnahmen

Die Gewinnung von Fachkräften bleibt ein zentrales Thema für die Region. In diesem Kontext wird eine verstärkte Ausbildung in der Kreisverwaltung angestrebt. Geplante Baumaßnahmen umfassen unter anderem den Bau einer Kleinannahmestelle in Pritzwalk sowie den Anbau an der Albert-Schweitzer-Schule in Wittenberge. Darüber hinaus wird die Einführung der Biotonne zum 1. April erfolgen, wobei die Zahl der Anmeldungen von ursprünglich 500 auf 2500 gestiegen ist.

Die Krankenhausreform und die Digitalisierung der Dienstleistungen der Kreisverwaltung stellen zusätzliche Herausforderungen dar. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Ausbau der Bundesstraße A14, bei dem Fortschritte erwartet werden. Zudem sind für die kommenden Jahre große Events in Planung, darunter der Brandenburgtag vom 12. bis 14. September in Perleberg sowie die 770-Jahrfeier 2026 in Pritzwalk und die Landesgartenschau 2027 in Wittenberge.

Im Rahmen des Projekts Prignitz 2040 sollen die Weichen für die Zukunft der Region gestellt werden, wobei die Bürger und Fachleute an dem Prozess beteiligt werden. Müller hofft zudem auf den Abschluss des „Weiße-Flecken-Programms“ für schnelles Internet bis zum 30. Juni 2025, wobei dies von den Anbietern abhängt. Der Vertrag mit Prignitzbus läuft bis zum 31. Juli 2026, und die Vorbereitungen zur Übernahme des öffentlichen Personennahverkehrs in der Prignitz sind bereits in vollem Gange.

Der Fachkräftemangel ist jedoch auch nach wie vor ein drängendes Problem in der Region. Wie maz-online.de berichtet, haben Händler in Neuruppin und Kyritz aufgrund des Fachkräftemangels ihre Öffnungszeiten reduziert. In Ostprignitz-Ruppin sind derzeit rund 1200 Stellen unbesetzt, was den Arbeitsmarkt zunehmend zu einem Arbeitnehmermarkt macht.

Die größte Personalnachfrage besteht in der öffentlichen Verwaltung und im verarbeitenden Gewerbe. Aktuell sind in Ostprignitz-Ruppin 3.378 Arbeitslose gemeldet, was einer Arbeitslosenquote von 6,7% entspricht. Zudem bleiben in der Region 300 Lehrstellen unbesetzt. Einzelne Unternehmen suchen sogar im Ausland nach Arbeitskräften, wobei beispielsweise Brasilien, Indien und Polen ins Visier genommen werden. Die Neuruppiner Uniklinik hat über 100 offene Stellen, was dazu führte, dass Behandlungsbereiche aufgrund des Personalmangels zusammengelegt werden mussten.