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Protest für eine nachhaltige Agrarpolitik: Tausende in Berlin auf der Straße!

Am 18. Januar 2025 fand während der Landwirtschaftsmesse „Grüne Woche“ in Berlin eine bedeutende Protestaktion unter dem Motto „Wir haben es satt“ statt. Mehrere Hundert bis mehrere Tausend Menschen forderten eine nachhaltigere Agrarpolitik.

Die Demonstration wurde von einem Bündnis aus Agrar-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen organisiert, darunter Bio-Verbände wie demeter und Hilfsorganisationen wie „Brot für die Welt“. Aktivisten breiteten Banner im Regierungsviertel aus und forderten eine „mutige Agrarpolitik“. Insgesamt nahmen laut Veranstaltern bis zu 9.000 Personen an der Aktion teil, während die Polizei die Zahl auf etwa 1.700 schätzte, was Anlass zur Diskussion über die Teilnahme an diesem wichtigen Ereignis gab.

Forderungen der Demonstranten

Im Mittelpunkt der Forderungen standen der Tier-, Klima- und Umweltschutz sowie der Erhalt vieler Höfe, faire Preise und gutes Essen. Die Kampagnenleiterin Anne Kambraks forderte eine stärkere Unterstützung für bäuerliche Betriebe, während an die Bundesregierung der Vorwurf geäußert wurde, einen „größten Rollback in der Agrarpolitik seit Jahrzehnten“ zu vollziehen.

Der Demonstration schloss sich das Bündnis „Wir haben es satt“ an, das aus rund 60 Organisationen der Landwirtschaft und Gesellschaft besteht. Kritisiert wurde insbesondere das Fehlen verbindlicher Gesetze für kostendeckende Erzeugerpreise und eine sichere Finanzierung von Tierschutz- und Umweltmaßnahmen. Zudem wurde die Bundesregierung für ihre Tatenlosigkeit in der Agrarpolitik verurteilt, besonders im Hinblick auf den Umbau der Tierhaltung sowie die Priorisierung von Konzerninteressen.

In einem formellen Akt überreichten Aktivisten eine Protestnote an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, in der sie die Berücksichtigung der Interessen von Bauern einforderten. Die Protestnote unterstrich die Notwendigkeit, Bäuerinnen und Bauern in die politische Gestaltung der Ernährungssysteme einzubeziehen.

Der Protest fand nun bereits zum 15. Mal statt und wird traditionell parallel zur „Grünen Woche“ abgehalten. Im Vorjahr nahm die Polizei von etwa 7.000 Teilnehmern Kenntnis, was die wachsende Bedeutung dieser jährlichen Protestaktion verdeutlicht.

Für eine tiefere Einsicht auf die Thematik, kann auf die Berichterstattung von Tagesschau und Zeit verwiesen werden.