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In Berlin-Mitte hat die Umgestaltung des „Rathausforums“ begonnen, die mit einem Budget von 34 Millionen Euro realisiert wird. Ziel des Projekts ist es, eine Grünfläche als Freiraum und Erinnerungsort zu schaffen. Erste Bauarbeiten haben bereits eingesetzt, allerdings gibt es Proteste von Umweltaktivisten, die sich gegen die geplanten Baumfällungen aussprechen. Historische Spuren der Altstadt, die bis zum Zweiten Weltkrieg auf dem Areal vorhanden waren, sind mittlerweile weitgehend beseitigt worden.
Die Entwicklung des Rathausforums wird seit 2016 vorangetrieben und basiert auf Bürgerleitlinien, die keine gravierenden Veränderungen des Areals vorsehen. Bestehende Freiflächen sollen modernisiert und erweitert werden, wobei die Finanzierung durch das Förderprogramm GRW sowie Investitionsmittel des Landes Berlin erfolgt. Ein geplanter „Grünes Band für die Zukunft“ wird versiegelte Flächen entsiegeln und begrünen. Zu erhalten bleiben der Neptunbrunnen und Rosenbeete im denkmalgeschützten Bereich, während der Platz vor dem Roten Rathaus für politische Debatten und städtische Nutzungen weiterhin genutzt wird.
Details zur Baumaßnahme
Die geplanten Hauptbaumaßnahmen umfassen die Errichtung einer 870 Quadratmeter großen Versickerungsfläche, um Niederschlagswasser vor Ort versickern zu lassen. Der Untergrund wird dabei bis zu drei Meter tief untersucht. Darüber hinaus ist eine barrierefreie Treppen- und Rampenanlage zum Spreeufer vorgesehen. Für die Bauarbeiten müssen insgesamt 35 Bäume gefällt werden, darunter 23 im Uferbereich. Diese sollen durch klimaresistente Neupflanzungen ersetzt werden. Der Bereich zwischen Spandauer Straße und der Marx-Engels-Denkmalgruppe wird hierfür eingezäunt.
Die Hauptbaumaßnahmen am Spreeufer sollen voraussichtlich im Mai 2025 beginnen. Umweltaktivisten protestieren gegen die Fällungen und fordern den Erhalt der Bäume. Wie [entwicklungsstadt.de](https://entwicklungsstadt.de/rathausforum-baustart-in-berlin-mitte-sorgt-fuer-proteste/) berichtete, betont Grün Berlin, dass die Fällungen nach sorgfältiger Abwägung für das Projekt notwendig seien.
Zusätzlich zur laufenden Umgestaltung wird die Entwurfsplanung für die Neugestaltung des gesamten Rathaus- und Marx-Engels-Forums als abgeschlossen vermeldet. Erste bauvorbereitende Maßnahmen sollen im Winter 2024 beginnen, mit dem Ziel einer klimaresilienten und barrierefreien Gestaltung mit hoher Aufenthaltsqualität.
Gemäß [gruen-berlin.de](https://gruen-berlin.de/pressemitteilung/rathaus-und-marx-engels-forum-planungen-zur-neugestaltung-des-bedeutenden-freiraums-in-der-berliner-mitte-schreiten-voran) sind archäologische Grabungen im Sommer 2024 geplant. Die zentrale Flächen sollen entsiegelt werden, um grüne Räume zu schaffen und das Mikroklima zu verbessern. Der gesamte Prozess involviert bereits seit 2015 Bürgerbeteiligung und über 10.000 Teilnehmer am Dialogprozess „Alte Mitte – neue Liebe“, die in die Entwicklung des Stadtraums eingebunden werden.