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In Berlin ist es erneut zu mehreren rassistischen Angriffen in der U-Bahn gekommen. Diese Vorfälle, die sich in kurzer zeitlicher Abfolge ereigneten, haben die Aufmerksamkeit von Politikern und Sicherheitsbehörden auf sich gezogen.
Am 12. Februar wurde eine 43-jährige Frau gegen 14:45 Uhr auf der U-Bahn-Linie U1 zwischen Halleschem Tor und Prinzenstraße von einem Mann attackiert. Der Unbekannte stieß der Frau ohne jeglichen Anlass seinen Ellenbogen in den Bauch und beleidigte sie rassistisch. Die Frau setzte sich verbal zur Wehr und stieg an der Haltestelle Prinzenstraße aus. Der Angreifer verfolgte sie bis zur Haltestelle, bevor andere Fahrgäste intervenierten und ihn davon abhielten, die Frau weiter zu belästigen. Der Mann konnte daraufhin fliehen. Erst gegen 15:30 Uhr wurde eine weitere Attacke gemeldet: Eine 18-jährige Frau wurde im U-Bahnhof Zoologischer Garten von einem Unbekannten rassistisch angefeindet, was sie dazu veranlasste, die Polizei zu alarmieren. Der Täter flüchtete auch hier unerkannt. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamts Berlin hat die Ermittlungen zu beiden Vorfällen übernommen, wie [Berlin Live](https://www.berlin-live.de/berlin/verkehr/u-bahn-berlin-rassismuss-u1-greift-id376778.html) berichtete.
Rechtsextreme Angriffe und politische Reaktionen
Während der gleichen Zeit fand ein weiterer Vorfall im Berliner Nahverkehr statt. Laut [Tagesspiegel](https://www.tagesspiegel.de/berlin/rassistischer-angriff-in-berliner-u-bahn-vermummte-skandieren-hitlergruss-und-attackieren-passagier-13129708.html) gab es an einem Freitag zwei rechtsextreme Angriffe innerhalb weniger Stunden: Am Nachmittag wurde ein 22-Jähriger im S-Bahn-Bereich Opfer von Gewalt, als zwei unbekannte Jugendliche versuchten, einen antirassistischen Aufkleber von seinem Rucksack zu entfernen. Der Mann weigerte sich und wurde daraufhin bedroht, geschlagen und getreten. Am Abend wurde ein 25-jähriger Kanadier in der U-Bahn-Linie U2 von zwei Vermummten angegriffen, die verfassungsfeindliche und rassistische Parolen riefen. Die Angreifer traten dem Mann in den Bauch und skandierten „Heil Hitler“, bevor sie ihn auch im neuen Waggon weiter attackierten.
Die Vorfälle haben politisches Echo hervorgerufen. Ario Mirzaie von den Grünen forderte einen „Sicherheitsgipfel gegen Rechtsextremismus“, um Politik, Sicherheitsbehörden, Verkehrsbetriebe, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammenzubringen, da 2024 in Berlin 2.520 rechte Straftaten erfasst wurden. Dies ist der höchste Stand seit fünf Jahren und deutet auf eine besorgniserregende Entwicklung in der Hauptstadt hin.