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Seeadler im Fokus: Dramatische Doku über Gefahr und Schutzmaßnahmen!

Am 27. März 2025 wird im Moviestar-Kino in Güstrow die Dokumentation „Nordstory spezial über Seeadler“ uraufgeführt. Der Film bietet einen tiefen Einblick in das Leben der majestätischen Seeadler und die Herausforderungen, denen diese bedrohte Art ausgesetzt ist. Die Produktion zeigt die beeindruckende Arbeit ehrenamtlicher Naturschützer in Mecklenburg-Vorpommern sowie die Forschung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin.

Mecklenburg-Vorpommern ist mit 479 Brutpaaren das seeadlerreichste Bundesland in Deutschland und beherbergt zahlreiche umherziehende Jungvögel. Rund 100 ehrenamtliche Horst-Betreuer dokumentieren die Brutsaison, deren Höhepunkt die Beringungskampagne im Juni bildet. Ein NDR-Fernsehteam begleitete zudem Koordinator René Feige während der Brutsaison und zeigt die Arbeit von Dr. Oliver Krone, der bei Obduktionen und Feldforschung zur Lebensweise der Adler beiträgt.

Bedrohungen für die Seeadler

Die Dokumentation beleuchtet die Gefahren, die die Seeadler bedrohen. Dazu zählen unter anderem Bleivergiftungen durch Jagdmunition, Kollisionen mit Verkehr und Windkraftanlagen. Im Rahmen einer Initiative wird in Mecklenburg-Vorpommern an Systemen gearbeitet, die Windräder bei anfliegenden Adlern abschalten, um Unfälle zu vermeiden. Landwirte ergreifen außerdem Maßnahmen, um Seeadler von Hühnerfarmen fernzuhalten.

Die Thematik der Bleivergiftung hat jüngst auch in Brandenburg an Bedeutung gewonnen. Naturschützer fordern hier ein Verbot von Bleimunition zum Schutz der Seeadler. Diese Tiere vergiften sich oft, indem sie erlegte Tiere fressen, die mit Bleisplittern aus Gewehrkugeln kontaminiert sind. Der Geschäftsführer des NABU Brandenburg, Helmut Brücher, hat die Gefahren der Bleivergiftung anschaulich erläutert. In den letzten Monaten sind bereits drei Seeadler an Bleivergiftung gestorben, während ein viertes Tier sich in einer Tierschutzstation erholt.

Brandenburg hat derzeit rund 100 Seeadler, und die Problematik betrifft auch andere Adlerarten, wie den Steinadler in Bayern. Der Landesjagdverband argumentiert, dass es keine zufriedenstellende Alternative zu bleihaltiger Munition gibt. Trotz der Genehmigungen für Bleimunition in Deutschland, sind viele Jäger bereit, auf bleifreie Alternativen umzusteigen, wenn diese als sicher gelten.