
Der Berliner Senat hat dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Kontrolle über ein bedeutendes Bebauungsprojekt entzogen, das in der Rudolfstraße 18, nahe der Warschauer Brücke, geplant ist. Das angrenzende Gebiet umfasst etwa 19.000 Quadratmeter und soll ein umstrittener Neubau, darunter ein hohes Hochhaus, entstehen, wie t-online.de berichtete.
Der Streit zwischen dem Senat und dem Bezirk betrifft vor allem die Absicht, ein 140 Meter hohes Hochhaus zu errichten, welches laut Bezirksstadtrat Florian Schmidt (Grüne) als „städtebaulich unsinnig“ eingestuft wird. Schmidt äußerte Bedenken, dass im neuen Hochhaus größtenteils Luxuswohnungen entstehen könnten. Zudem wird die hohe Verdichtung und der Verlust von Grünflächen sowie Spielplätzen kritisiert, was die städtebauliche Prägung des Kiezes negativ beeinflussen könnte.
Geplante Wohnraumerweiterung im Fokus
Der Senat hat das Planungsverfahren für das Bauprojekt übernommen, um eine schnellere Umsetzung zu gewährleisten. Es sollen insgesamt rund 500 Wohnungen entstehen, von denen 25.000 Quadratmeter für sozialen Wohnungsbau reserviert sind. Der verbleibende Raum wird für Gewerbe vorgesehen, wobei die gesamten Flächen eine Bruttogeschossfläche von etwa 98.000 Quadratmetern umfassen.
Zusätzlich zu dem Hochhaus sind auf dem benachbarten RAW-Gelände weitere Bauprojekte in Planung, darunter ein 100-Meter-Hochhaus. Diese Entwicklungen sind Teil der Stadtentwicklungspolitik in der Region, die derzeit stark diskutiert wird. Der Senat sieht in dem Projekt eine Chance zur Schaffung von Wohnraum, während der Bezirk vor einer übermäßigen Verdichtung warnt, wie entwicklungsstadt.de anmerkt.