
Am Montag, den 10. Februar 2025, findet in Berlin bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ein ganztägiger Warnstreik statt. Alle U-Bahnen, Straßenbahnen und die meisten Busse fallen während des Streiks aus. Die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) rechnet mit einer erhöhten Verkehrsdichte auf den Straßen. Die S-Bahn fährt zwar auf den meisten Linien, dennoch gab es bei den Signalen zu den Linien S2, S26, S45, S46, S8, S85 und S9 Störungen, die mittlerweile behoben wurden. Die VIZ meldet Staus im Stadtgebiet; Echtzeitinformationen sind online verfügbar.
Für den Vormittag ist eine Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmern angemeldet, die von der Holzmarktstraße zur Klosterstraße führt. Die Holzmarktstraße war in Richtung Mühlenstraße für eine Kundgebung gesperrt, steht aber mittlerweile wieder zur Verfügung. In einigen Gebieten des Märkischen Viertels sind Anwohner schwer erreichbar, da diese weit von S-Bahn-Stationen entfernt liegen.
Reaktionen und Auswirkungen des Streiks
Die Passagiere, die auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sind, zeigen ein gemischtes Bild der Reaktionen. So berichtet der 22-Jährige Yusuf, dass er 20 Minuten früher aufgestanden ist, um rechtzeitig auf den Bus zu warten. Manuela Meyri hingegen hofft, dass die Busse wie beim letzten Streik regelmäßig fahren werden. Michaela Habedank plant, zur Friedrichstraße zu fahren, wofür sie sich ebenfalls 40 Minuten früher auf den Weg gemacht hat. Eva Morais wartet optimistisch auf den Bus der Linie 124 nach Köpenick.
Währenddessen äußert Judith P. am Alexanderplatz Verständnis für die Streikenden. Andere, wie Lisa, entscheiden sich für alternative Transportmittel: Sie fährt mit dem Fahrrad, da die U-Bahn-Übergänge gesperrt sind. Catharina und ihre Tochter nutzen einen Roller, da die Straßenbahn in Weißensee nicht fährt, und Azamat muss einen Bolt-Wagen nehmen, um zur Arbeit zu kommen.
Die Gewerkschaft Verdi organisiert den Streik und übt Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen aus. Hintergrund des Warnstreiks ist, dass Verdi für 16.000 Beschäftigte monatlich 750 Euro mehr, ein 13. Monatsgehalt sowie verschiedene Zulagen fordert. Die BVG bot 15,3 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von vier Jahren an, rückwirkend ab dem 1. Januar 2025. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag angesetzt. Die BVG äußerte Unverständnis über die Eskalation durch Warnstreiks und fordert Verdi zu Verhandlungen auf, wie der Tagesspiegel berichtete.
Insgesamt stehen die Warnstreiks in mehreren Bundesländern in Verbindung mit Einschränkungen im Nahverkehr. So fiel beispielsweise in Berlin der gesamte Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr größtenteils aus. Dies sind nicht die einzigen Warnstreiks gegenwärtig in Deutschland, denn in weiteren Bundesländern sind ebenfalls massive Beeinträchtigungen im öffentlichen Nahverkehr zu verzeichnen, was die Tagesschau hervorhebt. Die Gewerkschaft Verdi schätzt, dass bundesweit über 2,5 Millionen Menschen direkt oder indirekt von diesen Streiks betroffen sind.