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Union Berlin sieht sich in der aktuellen Bundesliga-Saison mit einem erheblichen Offensivproblem konfrontiert. In der Hinrunde erzielten die Berliner lediglich 14 Tore, was sie auf den drittletzten Platz dieser Statistik verweist, hinter St. Pauli und Bochum. Die beiden Spieler, die die wenigsten Tore beisteuerten, sind Yorbe Vertessen mit zwei Treffern und Benedict Hollerbach mit drei Toren.
Um diese Misere zu beheben, hat Union Berlin unter der neuen Leitung von Steffen Baumgart, der am Montag als Cheftrainer eingestellt wurde, dringend Bedarf an einem zielsicheren Mittelstürmer. Baumgart folgt auf den freigestellten Bo Svensson, dessen Zeit beim Verein von einer 1:4-Niederlage gegen Werder Bremen und dem Verlust an Stabilität geprägt war. In einer Pressekonferenz am Donnerstag wird Baumgart offiziell vorgestellt, gefolgt von der ersten Trainingseinheit und einem Testspiel gegen Kiel am Sonntag um 15 Uhr.
Mögliche Kandidaten für die Sturmposition
Für die kommende Transferperiode hat die Vereinsführung bereits einige potenzielle Stürmer ins Visier genommen:
- Anthony Modeste: Der ehemalige Spieler des 1. FC Köln konnte in der Saison 2021/22 insgesamt 24 Scorerpunkte erzielen und ist momentan vereinslos.
- Alex Tamm: Mit 23 Jahren ist der estnische Nationalspieler und Torschützenkönig der estnischen „Premium Liiga“ (28 Tore in der letzten Saison) ein vielversprechender Neuzugang.
- André Silva: Der frühere Spieler von Eintracht Frankfurt kommt auf nur ein Saisontor bei RB Leipzig, wo er zuvor 29 Tore in der Saison 2020/21 erzielte.
- Tomas Cvancara: Aktuell bei Borussia Mönchengladbach und hat in der letzten Saison sechs Tore erzielt.
- Mergim Berisha: Der Hoffenheimer Stürmer hat in dieser Saison bisher nur ein Tor erzielt und könnte den Verein im Winter verlassen.
- Taiwo Awoniyi: Der ehemalige Union Spieler spielt aktuell bei Nottingham Forest und hat in der laufenden Premier League-Saison noch kein Tor erzielt, steht aber für eine mögliche Leihe zur Diskussion.
Um die fehlenden Tore zu kompensieren, wird auch Manager Horst Heldt gefordert sein, neues Offensiv-Personal zu finden. Baumgart wird als emotionaler Trainer beschrieben, der nicht nur auf die fußballerischen Fähigkeiten der Spieler eingehen, sondern auch psychologisch auf sie einwirken muss. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Mannschaft bis zu den entscheidenden Spielen im Januar gegen Heidenheim, Augsburg und St. Pauli stabilisieren kann, um den Anschluss in der Liga nicht zu verlieren, wie rbb24 berichtete. Auch Bild hebt die Herausforderungen hervor, die sich Baumgart in seiner neuen Rolle stellen muss.