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Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat neue Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung im Friedrichshainer Kiez am Ostkreuz angekündigt. Ziel dieser Initiative ist es, die Nebenstraßen sicherer und ruhiger für den Fußverkehr zu gestalten. Besonders im Fokus steht die Niederbarnimstraße, die bereits im Dezember 2024 für den Kfz-Durchgangsverkehr gesperrt wurde.
Im Februar 2025 werden nun Einbahnstraßen in der Mainzer Straße, Colbestraße, Kinzigstraße sowie der westlichen Scharnweberstraße eingerichtet. Geplant ist ebenfalls der Ausbau eines Modalfilters an der Kreuzung Scharnweberstraße/Colbestraße. Zukünftig sollen weitere Einbahnstraßen in der Weserstraße, Finowstraße und Weichselstraße sowie Modalfilter in der Jungstraße/Oderstraße und Scharnweberstraße/Weichselstraße folgen. Diese Maßnahmen sollen gefährliche Situationen für Rad- und Fußverkehr reduzieren und die Lärmbelastung in den betroffenen Gebieten verringern.
Ergebnisse der Verkehrsberuhigung
Das Verkehrsberuhigungskonzept wurde bereits im Juni 2024 vorgestellt und beschlossen. Es richtet sich insbesondere an Anwohner*innen, Schüler*innen, lokale Handwerksbetriebe, medizinische Versorger*innen sowie Paket- und Pflegedienste. Die Umsetzung erfolgt gemäß dem Berliner Mobilitätsgesetz (§56 (1) MobG BE), das fußverkehrsfreundliche Nebenstraßen fördert. Alle Adressen bleiben trotz der Änderungen mit Kfz erreichbar, mit Ausnahme der Fußgängerzonen, die nur mit Ausnahmegenehmigung befahren werden dürfen.
Aktuell sind im Ostkreuz-Kiez rund 158 Pkw pro 1.000 Einwohner*innen zugelassen, was auf einen geringen Motorisierungsgrad hinweist. Über 85 Prozent der Wege werden ohne Auto zurückgelegt. Weitere Informationen zur Umsetzung und das detaillierte Verkehrskonzept sind auf der Webseite des Projekts verfügbar. Ein umfassender Beteiligungsbericht kann zudem auf mein.Berlin heruntergeladen werden. Des Weiteren bietet xhain-beruhigt.berlin weiterführende Informationen zur Verkehrsberuhigung in Friedrichshain-Kreuzberg an.
Zusätzlich werden in einem ADFC-Projekt namens „InnoRAD“ Best-Practice-Beispiele internationaler Radverkehrsförderung vorgestellt, die im Rahmen der Verkehrsplanungen deutscher Städte überprüft werden sollen. Besonders der Fokus auf modale Filter zur Reduzierung von Durchgangsverkehr in Wohn- und Nebenstraßen wird hervorgehoben. Modale Filter erweisen sich als einfache und effektive Lösung zur Verkehrsberuhigung, indem sie unerwünschte Verkehrsarten herausfiltern und durch geeignete Verkehrsarten ersetzen. Verbindung mit einer veralteten Straßensystematik wird als problematisch angesehen, da diese durch Echtzeitnavigation verstärkt wird. Dies zeigt, dass das Thema der Verkehrsberuhigung nicht neu ist, jedoch große Relevanz besitzt, wie ADFC berichtet.