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Stimmabgaben an den Briefwahlstellen in Berlin sind am 10. Februar 2025 gestartet. Aufgrund des hohen Andrangs kam es an einigen Standorten zu Warteschlangen. Wähler müssen lediglich ein Ausweisdokument, sei es ein Pass oder Personalausweis, zur Stimmabgabe vor Ort mitbringen. Die Stimmzettel werden in Wahlkabinen ausgefüllt und anschließend in Urnen geworfen. Personen, die bereits Briefwahlunterlagen beantragt haben, jedoch noch nicht erhalten haben, können ebenfalls vor Ort wählen.
Die Briefwahlstellen sind in den meisten Berliner Bezirken eingerichtet, vorwiegend im Bezirksamt. Die Briefwahl vor Ort gilt als die sicherste Alternative zur Wahl am eigentlichen Wahlsonntag. Die Bundestagswahl findet am 23. Februar 2025 statt. Der Versand der Briefwahlunterlagen hat in einigen Bezirken bereits in der Vorwoche begonnen, während die Wahlbenachrichtigungen am 13. Januar versendet wurden. Von den 2,4 Millionen Wahlberechtigten haben rund 603.000 Anträge auf Briefwahl gestellt. Die Frist für die Beantragung der Briefwahl wurde von sechs auf zwei Wochen verkürzt. Der Wahlbrief muss bis zum Wahlsonntag um 18 Uhr vorliegen, wobei die Bundesregierung empfiehlt, diesen spätestens drei Werktage vor der Wahl zu versenden.
Herausforderungen und Erwartungen bei der Briefwahl
Der Brandenburger Landeswahlleiter empfiehlt, den Briefwahlumschlag spätestens am Montag vor der Wahl zu versenden. Landeswahlleiter Bröchler rechnet mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent Briefwählern und einer Wahlbeteiligung von etwa 80 Prozent. Pannen, wie sie bei der letzten Bundestagswahl aufgetreten sind, werden als unwahrscheinlich eingestuft. Allerdings erwartet Bröchler auch Klagen wegen der vorgezogenen Wahl und der verkürzten Fristen. Kleinere Parteien sehen sich Schwierigkeiten gegenüber, die notwendigen 2.000 Unterschriften in kurzer Zeit zu sammeln, während eine Wiederholung der Wahl für unwahrscheinlich gehalten wird.
Die vorzeitige Bundestagswahl am 23. Februar 2025 bringt auch Herausforderungen bei der Organisation der Briefwahl mit sich. Dazu zählen die Berufung von Wahlausschüssen auf Kreis- und Landesebene, die Rekrutierung und Schulung von Hunderttausenden Wahlhelfern, sowie die Einrichtung von Wahlräumen. Der Versand von Wahlbenachrichtigungen an rund 60 Millionen Wähler, einschließlich im Ausland, ist ebenfalls erforderlich. Für die Briefwahl werden 25.000 Briefwahlbezirke eingerichtet, wobei der Druck der Stimmzettel ab dem 30. Januar 2025 erfolgt, abhängig von den endgültigen Wahlvorschlägen, wie tagesschau.de berichtete.
Die Briefwahl ist seit 1957 in Deutschland möglich und wurde ursprünglich nur mit einer Begründung bis 2008 erlaubt. In den letzten Jahren ist der Anteil der Briefwähler stark gestiegen. So lag der Anteil im Jahr 2021 bei 47,3 Prozent (22.145.205 Stimmen), mit den höchsten Werten in Bayern (62,4%) und Rheinland-Pfalz (60,9%). Diese Entwicklung und die geltenden Vorschriften zu Antragstellung und Versand der Briefwahlunterlagen sind Erlebnis untrennbar miteinander verbunden.