
In den vergangenen Tagen kam es in Memmingen und Babenhausen, Landkreis Unterallgäu, zu mehreren Betrugsfällen, die durch Callcenterbetrug gekennzeichnet sind. Die Taten fanden zwischen dem 31. März und dem 2. April 2025 statt und führten zu einem vermuteten Gesamtschaden im niedrigen fünfstelligen Bereich, wie die Polizei Bayern berichtete.
Insgesamt wurden vier Fälle registriert, in denen Täter sich als Mitarbeiter von Online-Bezahldiensten ausgegeben und ältere Personen gezielt angesprochen haben.
Details der Betrugsfälle
Im ersten Fall, der sich am 31. März ereignete, wurde eine 70-Jährige Opfer eines Betrügers, der behauptete, das Mobiltelefon der Geschädigten sei gehackt worden. Die Frau wurde aufgefordert, eine App herunterzuladen, die dem Betrüger Fernzugriff auf ihr Gerät gewährte. Zudem sollte sie Bezahlkarten im niedrigen vierstelligen Wert erwerben und die Codes telefonisch weitergeben. Somit entstand ein Vermögensschaden im mittleren vierstelligen Bereich.
Am 1. April wurde eine 60-Jährige als Geschädigte eines ähnlichen Betrugsfalls gemeldet, in dem sich der Täter ebenfalls als Mitarbeiter eines Bezahldienstes ausgab. Die Frau wurde angehalten, Software auf ihren PC herunterzuladen, was dem Betrüger Zugriff auf ihr Online-Banking ermöglichte. Dadurch entstand ein Vermögensschaden im unteren vierstelligen Bereich.
Am 2. April konnte eine 74-Jährige durch eine sogenannte Warnmeldung auf ihrem PC nicht darauf verzichten, die angegebene Telefonnummer anzurufen. Der Betrüger erlangte über Fernwartungssoftware Zugriff auf ihren Computer und drängte sie zu Überweisungen aus ihrem Online-Banking, was wiederum zu einem mittleren vierstelligen Vermögensschaden führte. Am selben Tag fiel auch eine 34-Jährige einem Betrüger zum Opfer, der sich als Bankmitarbeiter ausgab und persönliche Daten nannte. Auch sie überwies einen Betrag im oberen vierstelligen Bereich auf ein Konto.
Prävention und Aufklärung
Um den Bürgerinnen und Bürgern das Bewusstsein für solche Betrugsmaschen zu schärfen, kündigte die Polizei ein Präventionstheater mit dem Titel „Lug und Betrug“ an, das am 8. April 2025 um 15:30 Uhr im Theater am Espach in Babenhausen stattfinden wird. Der Einlass beginnt bereits um 14:30 Uhr. Die kostenlose Teilnahme erfordert eine Platzreservierung bei der Polizeiinspektion Memmingen.
Zudem zeigt eine Recherche des BKA, dass ältere Bürgerinnen und Bürger zunehmend Opfer von Telefonbetrug werden. Oft agieren Täter aus Callcentern, unter dem Vorwand, sie seien Rechtsanwälte oder Notare. In diesen Fällen werden angebliche Gewinne versprochen, für die die Opfer im Voraus Gebühren zahlen müssen. Eine Auszahlung findet jedoch nie statt, da es keinen Gewinn gibt. Die Täter manipulieren zudem Rufnummern, um ihre Glaubwürdigkeit zu erhöhen, wobei deutsche Vorwahlen angezeigt werden.