
Die massive Vermüllung in Bielefeld sorgt für anhaltende Besorgnis, insbesondere im beliebten Bürgerpark. Laut einem Bericht von Nadja Hüsemann im Westfalen-Blatt meldeten Spaziergänger, dass der Park, der als einer der schönsten in der Stadt gilt, am Sonntag, den 13. April, stark vermüllt war. Dies geschah nach einem sonnigen Wochenende, an dem zahlreiche Menschen den Park besuchten.
Die Problematik der Vermüllung ist nicht nur in Bielefeld ein Thema. Auch in anderen Städten, wie die Erfahrungen aus Berlin zeigen, leiden Parks und öffentliche Straßen häufig nach warmen Wochenenden unter einer erheblichen Ansammlung von Müll. Eine Analyse im Deutschlandfunk beschreibt, dass häufige Abfälle wie Einweggrills, zerbrochene Bierflaschen, Plastikbesteck sowie leere Tüten und Einwegpappbecher auf die Straßen und in die Parks gelangen.
Ursachen und Reaktionen
Anwohner in Berlin äußern ihren Unmut über den Müll und die Gefahren, die von Scherben und anderen Abfällen ausgehen. Der Verband kommunaler Unternehmen hat eine Studie über das Littering in Auftrag gegeben, die von Rebecca Gerlach von der Humboldt Universität Berlin unterstützt wird. Diese untersucht seit 2004, wie sich die Wahrnehmung von Hundekot und Verpackungsmüll verändert hat. So nimmt die Sichtbarkeit von Verpackungsmüll zu, während die Wahrnehmung von Hundekot sinkt.
Das Phänomen Littering wird insbesondere von jungen Erwachsenen zwischen 21 und 30 Jahren verursacht, gefolgt von Jugendlichen und älteren Erwachsenen über 50. Untersuchungen zeigen, dass Bequemlichkeit, Faulheit und Gleichgültigkeit die Hauptgründe für das Wegwerfen von Müll darstellen. Trotz der Vielzahl an schnell erreichbaren Abfallbehältern wird darauf hingewiesen, dass deren bloße Anwesenheit nicht ausreicht. Es ist wichtig, dass Abfallbehälter sichtbar und regelmäßig geleert werden.
In Berlin beispielsweise stehen 23.000 auffällig gestaltete Papierkörbe zur Verfügung. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) verfolgt das Ziel, mit kreativen Aufschriften die Nutzung dieser Papierkörbe zu erhöhen und fordert zudem Sanktionen gegen Littering, um es als echtes Delikt zu kennzeichnen. Ein Pilotprojekt zur „Parkreinigung“ wurde ins Leben gerufen, dessen Budget auf nahezu neun Millionen Euro verdoppelt wurde, um die Problematik verstärkt anzugehen.