
Die Bosch-Sparte Power Tools hat angekündigt, die Produktion am Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen sowie am Standort Sebnitz bis Ende 2026 einzustellen. Nach diesen Schließungen soll die Produktion ins Ausland verlagert werden, insbesondere nach Miskolc in Ungarn. Diese Entscheidung ist Teil eines umfassenden Stellenabbaus, bei dem bis Ende 2026 insgesamt 480 Arbeitsplätze in den Bereichen Zentrale, Entwicklung und Verwaltung abgebaut werden. Darüber hinaus verlieren weitere 510 Mitarbeiter in Deutschland ihre Arbeitsplätze aufgrund der Produktionsschließungen.
Am Stammsitz in Leinfelden-Echterdingen sind etwa 240 Mitarbeiter betroffen, während in Sebnitz rund 280 Angestellte ihre Stellen verlieren. Gespräche mit dem Betriebsrat sollen dazu führen, dass der Stellenabbau sozialverträglich gestaltet wird. Laut Angaben von [merkur.de](https://www.merkur.de/wirtschaft/deutschen-standorten-bosch-schliesst-produktion-an-zwei-93676334.html) bezeichnet Bosch die Entscheidung als notwendig, um die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsbereichs sicherzustellen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete Bosch Power Tools einen Umsatz von 5,9 Milliarden Euro und beschäftigte insgesamt 19.500 Mitarbeiter, davon 3.100 in Deutschland.
Reaktionen auf die Produktionsschließungen
Die Ankündigungen stoßen bei der IG Metall und Arbeitnehmervertretern auf scharfe Kritik. Sie kündigen an, Widerstand gegen die Sparmaßnahmen zu leisten, und fordern eine Verantwortung für die betroffenen Beschäftigten. Es wird zudem berichtet, dass Bosch-Chef Stefan Hartung einen weiteren Stellenabbau nicht ausschließt. Die Entscheidung, die Produktion einzustellen, wird von einem hohen Wettbewerbs- und Preisdruck sowie einer schwachen Nachfrage in wichtigen Regionen begleitet, wie [tagesschau.de](https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-bosch-power-tools-produktion-soll-am-bw-stammsitz-auslaufen-100.html) bestätigt. Die Baubranche leidet unter einem hohen Zinsniveau, was die Nachfrage nach Power Tools zusätzlich beeinträchtigt.
Die Bosch Power Tools prüft außerdem die Möglichkeit, das Werk in Sebnitz an externe Käufer zu veräußern. Zukünftig sollen Produkte wie Bohr- und Schlaghämmer sowie Winkelschleifer in anderen Werken hergestellt werden, vornehmlich in Miskolc, Ungarn. Mit einem Umsatz von 5,1 Milliarden Euro im Jahr 2024, wovon 90 % im Ausland erwirtschaftet wurden, ist der Konzern auf einem Wandelkurs, dessen Auswirkungen bereits spürbar sind.