Brandenburg an der Havel

Frauen am Samstag: Wo bleibt die Gleichstellung beim Arbeiten?

Am 10. März 2025 fand der Internationale Frauentag auf einen Samstag, was in verschiedenen Einrichtungen wie Apotheken, Supermärkten, Baumärkten und Geschäften bemerkenswert war. An diesem Tag mussten viele Frauen arbeiten, obwohl dieser Ehrentag ursprünglich der Familie gewidmet ist. Während an diesem Tag keine Kitas geöffnet sind und Kinder auf die Betreuung durch die Familie angewiesen sind, wurde den Frauen und Mädchen durch freundliche Reaktionen Anerkennung und Dank zuteil, wie Meetingpoint-Brandenburg berichtete.

Der Vorsitzende des SPD-Unterbezirks, Keip, brachte seine Bedenken zur Bezahlung von Frauen zum Ausdruck, die am Samstag arbeiten mussten. Insbesondere wurde auf den bestehenden Gender Pay Gap hingewiesen, da Frauen für gleiche Arbeit oft weniger Lohn erhalten als Männer. Auch die SPD-Abgeordnete Sonja Eichwede setzt sich im Bundestag für Frauenrechte ein und spricht sich für Veränderungen in der Gleichstellung der Bezahlung aus. In Brandenburg an der Havel wird zudem sichergestellt, dass städtische Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die mindestens den Mindestlohn oder besser Tariflohn zahlen.

Hintergrund des Internationalen Frauentags

Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in der sozialistischen Bewegung und wurde ursprünglich von Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Frauenkonferenz am 27. August 1911 in Kopenhagen initiiert. Ihn inspirierten Ereignisse, die ihren Ursprung in den USA hatten, inklusive dem Brand in einer Textilfabrik in New York 1857, bei dem 129 Arbeiterinnen ums Leben kamen. Auch der Streik von Arbeiterinnen der Textilfabrik Cotton 1908, die für bessere Arbeitsbedingungen kämpften, nahm Einfluss auf die Entstehung des Frauentags. Die Februarrevolution 1917 in St. Petersburg wurde ebenfalls durch eine große Demonstration von Textilarbeiterinnen am 8. März ausgelöst, wie VBB berichtete.

Obwohl der Internationale Frauentag 1977 von den Vereinten Nationen anerkannt wurde und in Berlin seit 2019 als zusätzlicher Feiertag gilt, sind Frauen in Deutschland nach wie vor mit Herausforderungen konfrontiert. Die letzte Erhebung zeigte, dass der Frauenanteil in Deutschland bei 50,7 % liegt, jedoch bestehen im zivilen Sektor weiterhin erhebliche Unterschiede bei der Entlohnung für gleiche Arbeit. Die Themen Gender Pay Gap und Care-Zeiten bleiben relevante Herausforderungen, während die Gleichstellung von Frauen nach wie vor eine große gesellschaftliche Aufgabe darstellt.