
Im Landkreis Dahme-Spreewald sind derzeit mehrere Waldbrände ausgebrochen, was zu einem Großaufgebot an Feuerwehren und Rettungskräften an den Einsatzorten geführt hat. Die Brände stellen eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie auf benachbarte Landkreise übergreifen könnten. Infolge dieser Situation werden in allen Südbrandenburger Landkreisen sowie der Stadt Cottbus/Chóśebuz Führungsstäbe, Katastrophenschutzeinheiten und Brandschutzeinheiten alarmiert.
In diesem Zusammenhang wird am 10. Mai 2025 ein Übungsszenario, unter dem Titel „Wipfel-Brand – Die Lausitz übt“, stattfinden. Dies geschieht in Anlehnung an die sommerlichen Waldbrandrealitäten der vergangenen Jahre. Heike Zettwitz, Erste Beigeordnete des Landkreises Dahme-Spreewald, bestätigt die Bedeutung von Landkreis-übergreifenden Übungen. Bei diesem Training werden die Abläufe der Brandschutzeinheiten, der Verpflegungseinheiten sowie der operativen Führungskomponenten geübt. Zudem wird das Zusammenspiel der Führungskomponenten bei großen Schadenslagen getestet.
Übungshinweise und Teilnehmer
An der Übung nehmen Einheiten aus den Landkreisen des Leitstellenbereiches Lausitz und der Stadt Cottbus/Chóśebuz teil, die auf dem Gelände des KiEZ Frauensee in Gräbendorf (Dahme-Spreewald) stattfinden wird. Ministerpräsident Dietmar Woidke ist eingeladen und wird erwartet, um einen Teil der Übung zu verfolgen. Der große Bereitstellungsraum wird auf dem Gelände von Tropical Islands in Brand eingerichtet. Insgesamt werden etwa 430 Einsatzkräfte und 112 Einsatzfahrzeuge aus den Landkreisen Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald sowie der Stadt Cottbus/Chóśebuz beteiligt sein, wobei mehrere Verbände der Feuerwehren – überwiegend Ehrenamtler – in den Bereitstellungsraum verlegt werden.
Für den 10. Mai 2025 wird mit erhöhtem Verkehrsaufkommen auf den Straßen zum Tropical Islands gerechnet, jedoch bleibt der Betrieb der Freizeiteinrichtung ungestört. Die Routen der Brandschutzeinheiten sind wie folgt geplant:
– OSL: über BAB 13 bis zur Ausfahrt Baruth/Mark; Sammelpunkt um 09:20 Uhr am Meldekopf Nord in Halbe.
– EE: über BAB 13 zur Ausfahrt Freiwalde; Sammelpunkt um 10:10 Uhr am Meldekopf Süd in Bersteland.
– LDS: über BAB 13 zur Ausfahrt Baruth/Mark; Sammelpunkt um 10:40 Uhr am Meldekopf Nord in Halbe.
– SPN/CB: über BAB 13 zur Ausfahrt Freiwalde; Sammelpunkt um 10:40 Uhr am Meldekopf Süd in Bersteland.
Die Rückverlegung der Brandschutzeinheiten in die Landkreise ist ab 13:30 Uhr vorgesehen.
Parallel zu diesen Entwicklungen hat Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) vier neue Waldbrandspezialfahrzeuge an die Feuerwehr übergeben. Diese Fahrzeuge sind die ersten ihrer Art in Niedersachsen und werden von vier neuen Landeseinheiten zur Vegetationsbrandbekämpfung in den Landkreisen Heide und Harz eingesetzt. Im Rahmen einer neuen Strategie zur Waldbrandbekämpfung, die im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, erhält jede Spezialeinheit im Laufe der nächsten Jahre vier Löschautos vom Typ „CCFM 3000“. Diese Fahrzeuge sind sowohl für den Einsatz in Deutschland als auch für die Brandbekämpfung im EU-Ausland geeignet.
Ein Teil dieser neuen Strategie umfasst auch die Ausstattung von Kreisfeuerwehren mit neuem Material. Niedersachsen plant, bis 2024 die Feuerwehr mit 15,6 Millionen Euro zu fördern. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf den Klimawandel und die vermehrten größeren Brände in den vergangenen Jahren. Insbesondere in 2018 brannte das Moor in Meppen wochenlang, während 2021 in Niedersachsen 87 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von rund 4,5 Hektar verzeichnet wurden. Im Vergleich dazu wurden in den beiden Vorjahren jeweils 270 und 285 Waldbrände registriert, wobei die Heide und der Harz stark betroffen waren.