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Groß Glienicker See: Bedrohte Wasserressourcen und dringender Handlungsbedarf!

Der Zustand des Groß Glienicker Sees in Brandenburg gibt Anlass zur Besorgnis. Seit dem Jahr 2000 ist der Pegel des Sees um rund 1,50 Meter gesunken, wie Tagesspiegel berichtet. Ein alter Steg an der Badestelle steht seit Jahren trocken, während der See zunehmend durch Klimawandel und verschiedene Landschaftseingriffe gefährdet ist. Früher erhielt der Groß Glienicker See Wasserzuläufe aus dem Seeburger Fenn und der Döberitzer Heide, doch heute wird der See nahezu ausschließlich durch Grundwasser gespeist.

Carsten Preuß und Richard Jacob von BUND Brandenburg übergaben jüngst den „BUND-Seenreport“ an Potsdams Umweltbeigeordneten Bernd Rubelt. Der Bericht betrachtet insgesamt 17 Gewässer und hebt hervor, dass der Zustand des Groß Glienicker Sees repräsentativ für viele andere Seen in Brandenburg ist, die ebenfalls vom Grundwasserspiegel abhängen. Die Bevölkerung und die Flächenversiegelung in der Region haben zur Verschlechterung des Pegelstandes beigetragen, was in der aktuellen Wasserbilanz deutlich erkennbar ist.

Forderungen zur Rettung der Seen

Der BUND fordert, die Erweiterung von Siedlungen rund um den See zu stoppen. Laut den Umweltschützern ist ein komplettes Austrocknen des Groß Glienicker Sees nahezu ausgeschlossen, vor allem aufgrund der unterirdischen Verbindungen zwischen den Oberflächen- und Grundwasserkörpern von Havel und Groß Glienicker See, die den Pegel stabilisieren. Aktuell liegt der Wasserstand des Sees etwa 1,30 Meter über dem der Havel, bei einer maximalen Tiefe von rund elf Metern und einer mittleren Tiefe von sechs Metern.

Zusätzlich lehnt der BUND die Auffüllung des Sees mit Havelwasser ab, da dies als nicht nachhaltig betrachtet wird. Stattdessen fordern die Umweltschützer, dass Niederschläge in der Region erhalten bleiben und geklärtes Abwasser vor Ort versickert, anstatt in Flüsse geleitet zu werden. Diese Maßnahmen sind essenziell, um die Wasserbilanz der Seen in Brandenburg zu verbessern, die laut dem BUND akut gefährdet sind, wie auch in einem weiteren Bericht des BUND erläutert wird. Dieser zeigt die negativen Auswirkungen von Landnutzung und Wasserhaushalt auf die Seen der Region, die durch den Klimawandel weiter verschärft werden.

Thomas Volpers, ein Vertreter des BUND, warnte vor einem Totalverlust der Seen, insbesondere wenn die Temperaturerhöhung die 1,5 Grad-Grenze überschreitet. Der BUND hebt hervor, dass in den letzten Jahren wenig Fortschritt in Bezug auf Klimaanpassungsmaßnahmen in Brandenburg zu verzeichnen ist und fordert die Landesregierung auf, endlich effektive Maßnahmen zur Erhaltung der Seen zu ergreifen, um deren zukünftigen Erhalt zu sichern.