
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Brandenburg sorgt weiterhin für große Besorgnis in der Region. Laut einem Bericht von Nordkurier wird erwartet, dass die aktuellen Restriktionszonen in der Nacht zum Samstag auslaufen könnten. Dennoch warnt der Brandenburgische Bauernverband vor möglichen Verzögerungen, da der Bund eine Verlängerung der Einschränkungen in Betracht zieht. Henrik Wendorff, Präsident des Landesbauernverbandes (LBV), fordert eine zügige Aufhebung dieser Maßnahmen, die seit dem Ausbruch der Seuche am 10. Januar in Hönow (Märkisch-Oder-Land) eingeführt wurden.
Der LBV meldet, dass mehr als 30.000 Schweine in Betrieben zurückbleiben, die nicht abgeholt werden können. Die geschätzten wirtschaftlichen Schäden für Brandenburg belaufen sich bereits auf mindestens sechs Millionen Euro. Insbesondere die Uckermärker Milch GmbH, die Molkereien in der Region betreibt, ist betroffen. Die Exportwirtschaft leidet unter der MKS-Krise, da viele Importländer die Veterinärzertifikate nicht anerkennen. Bereits seit Mitte Januar laufen Verhandlungen mit israelischen Kunden, um das Problem zu lösen.
Exporte wieder aufgenommen
Die Molkerei in Prenzlau hat die Exporte, die etwa 25% ihrer Produktion nach Israel ausmachen, nur kurzzeitig unterbrochen. Diese laufen seit Beginn dieser Woche wieder normal. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat zudem vor wirtschaftlichen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe gewarnt. Derzeit haben zahlreiche Drittländer den Import deutscher Produkte untersagt, was zu erheblichen Marktverwerfungen führt.
Zusätzlich zu den lokalen Auswirkungen des Seuchenausbruchs zeigen Berichte von der Zeit, dass die MKS auch in einem größeren Rahmen milliardenschwere wirtschaftliche Schäden verursacht. Laut dem Deutschen Raiffeisenverband könnte der Umsatzverlust über einer Milliarde Euro betragen. Unsicherheiten führen dazu, dass Unternehmen Ware aus Deutschland meiden, um den Import der Seuche zu verhindern. Länder wie Südkorea, Mexiko und Großbritannien haben bereits die Einfuhr von Fleisch- und Milchprodukten aus Deutschland gestoppt.
Die Maul- und Klauenseuche ist bekannt für ihre hohe Ansteckungsgefahr und betrifft vor allem Klauentiere wie Rinder, Schweine und Ziegen. Der Ausbruch in Brandenburg ereignete sich nach jahrzehntelangem Fehlen von Fällen in Deutschland. Bislang wurden keine bestätigten Fälle außerhalb von Brandenburg gemeldet.