Oberhavel

Oranienburg fordert Rückkehr zum alten Kennzeichen: Was denken die Bürger?

In Oranienburg zeigt sich ein wachsendes Interesse an der Rückkehr des Kfz-Kennzeichens OR, nachdem in der Stadtverwaltung Überlegungen angestellt werden, das derzeit genutzte OHV-Kennzeichen abzulegen. Laut einem Bericht von maz-online.de wurde die Bevölkerung auf der Facebook-Seite der Stadt dazu eingeladen, ihre Meinung zu äußern. Dies geschah durch eine Umfrage, bei der bis zum 27. Januar um 14.45 Uhr insgesamt 130 Nutzer abgestimmt hatten: 75 Stimmen plädierten für „Ja, unbedingt“, während 10 Personen der Meinung waren, sie wollten das Kennzeichen nicht zurück. Keine Stimmen fielen unter die Option „Ist mir egal“. Ungültige Stimmen resultierten aus nicht zur Abstimmung stehenden Zeichen.

Seit 30 Jahren wird im Landkreis Oberhavel ausschließlich das OHV-Kennzeichen genutzt, das am 1. Januar 1994 die Kennzeichen OR und GRS ablöste. Währenddessen äußerten Bürger wie Sebastian Gnoyke Bedenken hinsichtlich der Sinnhaftigkeit und der potenziellen Kosten einer Umstellung. Der Hintergrund der Debatte ergibt sich aus einer Studie von Ralf Borchert, einem Hochschullehrer, der vorschlägt, 320 neue Kfz-Kennzeichen für mittelgroße Städte einzuführen. Borchert betont, dass solche Autokennzeichen eine wichtige Funktion für das Stadtmarketing und die lokale Identität erfüllen.

Wachsende Unterstützung für alte Kennzeichen

Darüber hinaus berichten tagesschau.de von einer breiten Bewegung in Deutschland, die darauf abzielt, mehreren kleineren Städten eigene Autokennzeichen zu ermöglichen. Der Vorschlag von Ralf Borchert könnte zur Stärkung der lokalen Identität und zur Verbesserung des Stadtmarketings beitragen, während über 300 Alt-Kennzeichen nach einer Liberalisierung im Jahr 2012 bereits wieder eingeführt wurden. Aktuell gibt es über 700 Ortskennungen in Deutschland, und rund fünf Millionen Fahrzeuge fahren mit solchen Alt-Kennzeichen.

Um neue Kennzeichen einzuführen, müssen die Länder einen Antrag beim Bund stellen. Im Rahmen von Borcherts Vorschlag könnten 320 Mittelstädte mit mehr als 20.000 Einwohnern eigene Kennzeichen erhalten. Positive Signale von der Bundesregierung unterstützen die Idee der lokalen Verortung durch Kennzeichen, während gleichzeitig Stimmen laut werden, dass es dringendere Probleme gebe, auf die man sich konzentrieren sollte.