Potsdam

Wohnungsnot in Potsdam: Bürger kämpfen gegen hohe Mieten und Gentrifizierung!

In Potsdam zeigt sich laut einer Berichterstattung des Tagesspiegels, dass hohe Mieten und der Mangel an bezahlbaren Wohnungen drängende Probleme für die Bürger darstellen. Eine Bürgerumfrage aus dem Jahr 2023 verdeutlicht die aktuelle Wohnkrise, die die Lebensqualität vieler Potsdamer erheblich beeinträchtigt. Lokale Unternehmen haben Schwierigkeiten, Fachkräfte anzuziehen, da die Wohnungssituation die Personalsuche erschwert. Der Wirtschaftsrat fordert daher umfassende Erleichterungen für Mitarbeiterwohnungen.

Die Situation spiegelt sich in den Erfahrungen vieler Mietbewerber wider. Johanna Heinecke sucht zusammen mit ihrer Familie eine größere Wohnung, konnte jedoch trotz eines soliden Einkommens keine geeignete Fünf-Zimmer-Wohnung finden. Ähnlich ergeht es Katharina und Willi Heller, die seit zwei Jahren vergeblich nach einem neuen Zuhause suchen; ihre Familienplanung ist stark von ihrem Wohnungswunsch abhängig. Julia Zehms Familie gab schließlich nach einem Jahr der erfolglosen Suche auf und entschloss sich dazu, ein Haus in Beelitz zu kaufen. Christoph Zimmermann, der nach seiner Koch-Ausbildung in Potsdam eine Wohnung suchen wollte, lebt nun in Berlin, da er kein Angebot fand. Nach einem Jahr der Suche ziehen auch Sabine und Olaf Morgalla nach Berlin, während Gisela Zimmer nach 19 Jahren in ihrer Wohnung aufgrund steigender Mieten ausziehen musste; ihre Nachbarschaft ist stark von Gentrifizierung betroffen.

Wohnungssuche und Mietspiegel in Potsdam

Holger Catenhusen vom Mieterverein Potsdam gibt wichtige Tipps zur Wohnungssuche und zum Mietrecht. In Potsdam existieren neun Wohnungsgenossenschaften, die vergleichsweise günstige Mietpreise anbieten, jedoch lange Wartezeiten mit sich bringen. Pro Potsdam, ein großer Wohnungsanbieter, verwaltet über 18.000 Wohnungen, was zu einer hohen Nachfrage bei Neuvermietungen führt. Angesichts der Wohnungsnot sind auch Betrüger aktiv, die die verzweifelten Suchenden ausnutzen, während Experten zur Vorsicht raten. Diskriminierung bei der Wohnungssuche ist gesetzlich verboten, dennoch ist dies eine häufige Erfahrung für viele Mietinteressierte wie Jibran Khalil.

Zusätzlich bietet der Mietspiegel der Stadt Potsdam eine Übersicht über die üblicherweise gezahlten Mieten für verschiedene Wohnungstypen, was den Mietvertragsparteien als Orientierung dient. Die „ortsübliche Vergleichsmiete“ kann ohne Benennung von Vergleichsobjekten oder das Einholen von Gutachten ermittelt werden. Der Mietspiegel wird alle zwei Jahre gemäß §558d des Bürgerlichen Gesetzbuchs an die Marktentwicklung angepasst, sodass die Veröffentlichung des Mietspiegels 2024 den Mietspiegel von 2022 außer Kraft setzen wird.

Der Mietspiegel wird sowohl im Internet als auch bei Vermietern, Mietervereinen der Stadt und im Amtsblatt veröffentlicht, um sicherzustellen, dass alle Interessierten Zugang zu diesen Informationen haben. Für weitere Beratung zum Mietspiegel steht Arlett Gottschalk zur Verfügung.