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Am 27. Februar 2025 berichtet die MAZ über die derzeitige Hochwassergefahr entlang der Elbe, insbesondere in der Region um Wittenberge. In den letzten Jahrzehnten kam es bereits mehrfach zu Überflutungen, etwa in den Jahren 2002 und 2013. Martin Ferch, ein Sprecher der Stadt Wittenberge, hebt die Dringlichkeit hervor, behördlichen Warnungen und Hinweisen Folge zu leisten.
Der aktuelle Wasserstand der Elbe wird zwar nicht konkret angegeben, jedoch sind verschiedene Definitionen für Wassertiefen in Wittenberge wichtig. Mittleres Niedrigwasser (MNW) beträgt 112 cm, das mittlere Hochwasser (MHW) liegt bei 504 cm. Historisch gesehen reicht der niedrigste Niedrigwasserstand (NNW) bis auf 45 cm zurück, gemessen im Jahr 1947, während der höchste Hochwasserstand (HHW) bei 785 cm, aufgezeichnet im Jahr 2013, liegt. Damit wird deutlich, wie stark die Schwankungen im Wasserstand sind und wie diese die Region betreffen können.
Hochwasserwarnstufen und Pegelmessungen
Für Brandenburg sind mehrere Hochwasserwarnstufen definiert: Die Alarmstufe 1 signalisiert ein kleines Hochwasser, während die Alarmstufe 2 ein mittleres Hochwasser mit Überflutungen von Grünland anzeigt. Alarmstufe 3 weist auf ein großes Hochwasser hin, welches Grundstücke überfluten kann, während die Alarmstufe 4 ein sehr großes Hochwasser anzeigt, das größere Flächen überflutet. Bei einem Wasserstand von etwa 4 m beginnt Wasser am Nedwighafen zu übertreten, was zur Sperrung eines Parkplatzes führt.
Zusätzlich erfolgt die Sperrung der Elbbrücken in Abstimmung mit verschiedenen Faktoren und nicht ausschließlich basierend auf dem aktuellen Wasserstand. Im Falle von Hochwasser kann es notwendig sein, Fahrzeuge abzuschleppen. Die Wasserstände werden in einem Pegelhaus erfasst, wo Sensoren die Werte elektronisch speichern und über verschiedene Kommunikationskanäle wie Radio, Fernsehen, Lautsprecherwagen, Sirenen, Webseiten und Warn-Apps weitergegeben werden.
In einer Untersuchung des Landesamtes für Umwelt Brandenburg, wird die Elbe als viertgrößter Fluss Mittel- und Westeuropas mit einer Länge von 1.091 Kilometern und einer Einzugsgebietsfläche von 148.268 Quadratkilometern beschrieben. Von dieser Fläche liegen 65,4 % in Deutschland und 33,8 % in Tschechien. Hydrologische Daten zwischen Tschechien und Deutschland werden täglich ausgetauscht, um eine präzise Hochwasservorhersage zu gewährleisten. Bei Hochwasser werden täglich Prognosen erstellt, die auf der offiziellen Webseite für Hochwasservorhersagen einsehbar sind.
Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung erhebt zudem hydrologische Daten an den Bundeswasserstraßen Elbe und Havel, um die Sicherheit und Überwachung des Flussgebiets gewährleisten zu können.