Uckermark

Der Kutscher von Templin: Zwei Jahrzehnte voller Pferde und Abenteuer!

Christian Wendt, ein leidenschaftlicher Pferdeliebhaber aus der Uckermark, blickt auf eine beeindruckende Karriere im Bereich Kutsch- und Kremserfahrten zurück. Mit nur zehn oder elf Jahren erwarb er sein erstes eigenes Pferd, inspiriert durch die Liebe zu Pferden, die ihm sein Großvater vermittelte. Vor 20 Jahren begann er, Kutschfahrten anzubieten, während er in der Landwirtschaft tätig war.

Im Jahr 2008 zog Wendt mit seiner Familie in die Uckermark und nahm seine Arbeit mit zwei Kaltblütern und einem Wagen auf. Anfangs war er ausschließlich für das Schloss Herrenstein tätig und kümmerte sich um die Kutschfahrten für Hochzeitspaare. Seit 2009 ist er jedoch in der Region rund um Templin aktiv und hat mit der Zeit sein Geschäft ausgeweitet. Aufgrund der gestiegenen Aufträge kaufte er zwei weitere Wagen und vier zusätzliche Pferde.

Wachsende Beliebtheit der Kremserfahrten

Besonders hervorzuheben ist das 21-jährige Pferd Rico, das als „Rentner“ in der Familie gilt und für seine Zuverlässigkeit bekannt ist. Wendt legt großen Wert auf die Sicherheit seiner Fahrgäste und Tiere und hat Freude daran, Hochzeitspaare zu kutschieren, auch wenn die Nachfrage in diesem Bereich gesunken ist. Eine Anekdote zeigt, dass bei einer Hochzeitsfeier sowohl eine Limousine als auch eine Kutsche bereitstanden, wobei sich das Brautpaar letztendlich für die Kutsche entschied.

Zusätzlich zu Wendts Engagement in der Kutschtouristik bietet die Region auch andere tiergestützte Angebote. So können Besucher bei der Reit- und Fahrtouristik Rensch in der Uckermark Urlaub mit Tieren erleben. Die Angebote umfassen Reiten mit Pferden und Maultieren sowie die Betreuung von bis zu sechs Kindern. Zudem können Tagesgäste stundenweise mit Tieren im Naturpark „Uckermärkische Seen“ interagieren, und es werden Kutschen und Kremser für Nichtreiter bereitgestellt. Während der Fahrten erzählen Kutscher oder Hausfrauen über Land, Leute und die Natur.

Die Zucht von Maultieren in dieser Region hat eine lange Tradition und begann bereits 1998. Maultierfohlen sind bei Kindern und Erwachsenen gleichermaßen beliebt, dank ihres ausgeglichenen Wesens und Mutes. Maultiere eignen sich als Partner für sowohl unsichere als auch erfahrene Reiter in allen drei Grundgangarten und zeigen hohe Leistungsfähigkeit bei minimalem Kraftfuttereinsatz. Der Begriff „Kremser“ stammt von dem jüdischen Kaufmann Simon Kremser aus Berlin, der im 19. Jahrhundert den gefederten Pferdewagen erfand.