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Eine geplante Werbeaktion in der historischen Altstadt von Wasserburg sorgt für Diskussionen unter den städtischen Entscheidern. Die Künstlergemeinschaft AK 68 möchte ihre Ausstellungen in der ehemaligen Polizeiinspektion am Kaspar-Aiblinger-Platz präsentieren, während das Ganserhaus saniert wird. Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, sind vier Banner an der Fassade vorgesehen, die für 18 Monate sichtbar sein sollen.
Bürgermeister Michael Kölbl (SPD) äußerte im Bauausschuss Bedenken hinsichtlich der Gestaltungssatzung der Stadt, die Werbebanner in der Altstadt untersagt. Kölbl wies darauf hin, dass das geplante Bannerdesign nicht den Vorschriften entspricht, da es senkrechte Buchstaben und eine Höhe über das erste Obergeschoss hinaus aufweise. Er warnte außerdem vor möglichen Präzedenzfällen, die anderen Geschäftsleuten die Beantragung ähnlicher Banner ermöglichen könnten.
Komprimierte Vorschläge und Bedenken
Der Bürgermeister schlug einen Kompromiss vor: Statt vier Banner sollten es nur zwei werden, die bis zum ersten Obergeschoss reichen. Christian Stadler, Fraktionsvorsitzender der Grünen, unterstützte diese Warnung und betonte die Notwendigkeit der Gleichbehandlung aller Antragsteller. Wolfgang Schmid (CSU) teilte ebenfalls die Bedenken, stimmte jedoch dem Kompromiss zu, da er zeitlich begrenzt ist.
Stadtbaumeisterin Mechtild Herrmann war der Ansicht, dass zwei Banner keine Gefahr darstellen würden und in der Stadt kaum Wildwuchs existiert. Werner Gartner (SPD) bezeichnete den Vorschlag als einen guten Kompromiss zur Unterstützung des Kunstvereins. Kulturreferentin Edith Stürmlinger (Bürgerforum) stellte den Antrag auf Genehmigung für die vier Banner, welcher jedoch mit 6:1 Stimmen abgelehnt wurde. Der Kompromiss von Kölbl und der Stadtverwaltung wurde einstimmig angenommen.
Zusätzlich genehmigte der Bauausschuss den Umbau und die Sanierung des Hotels Fletzinger in der Altstadt, die einen neuen Elektroraum und eine Fluchtwendeltreppe im Innenhof umfasst. Hierbei wird die Treppe aus Stahl gefertigt, anstatt aus Schmiedeeisen, was eine kleine Abweichung von der Gestaltungssatzung darstellt, jedoch bereits bei anderen Gebäuden genehmigt wurde.
Für weitere Informationen über die Satzung zur Gestaltung in Wasserburg, siehe auch die [offizielle Webseite](https://www.wasserburg.de/satzungen).