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Antibiotika-Verschreibungen in Bremen steigen – Experten warnen!

Ärzte in Bremen verschreiben seit der Corona-Pandemie wieder verstärkt Antibiotika. Dies berichtet buten un binnen. Insbesondere die gesetzlichen Krankenkassen fordern einen umsichtigen Umgang mit diesen Medikamenten, um die Entstehung von Resistenzen zu vermeiden. Im Jahr 2023 haben alle gesetzlichen Krankenkassen einen Anstieg der Antibiotikaverschreibungen im Vergleich zu den Coronajahren festgestellt.

Auf Datenbasis von AOK-Versicherten wurde im Jahr 2023 über ein Drittel mehr Antibiotikapackungen verordnet als noch im Jahr 2019. Während der Corona-Pandemie gab es einen Rückgang der Verschreibungen, der auf Maskenpflicht, reduzierte soziale Kontakte und verbesserte Hygiene zurückgeführt wird. Der Anstieg der Verschreibungen ist jedoch nicht nur auf Bremen beschränkt, sondern ist deutschlandweit zu beobachten.

Anstieg der Verschreibungen und Bedenken der Experten

Die Stadt Bremen liegt bei der Gesamtzahl der Antibiotikaverschreibungen im Mittelfeld der Bundesrepublik. Ein positiver Aspekt ist, dass Reserveantibiotika in Bremen im Vergleich zu anderen Bundesländern am seltensten verschrieben werden. Diese Medikamente sind für den Einsatz vorgesehen, wenn gängige Antibiotika nicht mehr wirken. Jürgen Peter, der Vorsitzende der AOK Niedersachsen, warnt eindringlich vor einer unüberlegten Verschreibungspraxis, um die Entwicklung von Resistenzen zu vermeiden.

Zusätzliche Informationen von der AOK zeigen, dass seit 2014 ein rückläufiger Trend bei der Verordnung von Antibiotika zu verzeichnen war. Dieser Trend wurde jedoch seit 2022 unterbrochen. Helmut Schröder, Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), äußert Besorgnis über den zunehmenden Einsatz von Reserveantibiotika, die nur für strenge Indikationen vorgesehen sind. Die Statistik für 2023 zeigt, dass 15,7 Millionen Reserveantibiotika verordnet wurden, was einem Anstieg von 21,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Schröder betont, dass der zurückhaltende Einsatz von Reserveantibiotika noch nicht ausreichend umgesetzt wird.