
Das Ortsamt Burglesum hat eine Auswertung der Geschwindigkeitsmessungen in Tempo-30-Zonen durchgeführt, nachdem Bürger regelmäßig auf Geschwindigkeitsüberschreitungen in den Straßen hingewiesen haben. Die stellvertretende Ortsamtsleiterin Sabine Tietjen präsentierte die Ergebnisse im Ausschuss für Verkehr, Wirtschaft und Tourismus. Insgesamt acht Geschwindigkeitsmesstafeln wurden im Stadtteil angeschafft und werden dort regelmäßig eingesetzt.
Besonders die Bremerhavener Heerstraße fiel bei den Messungen auf, wo eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 34 km/h festgestellt wurde. Erschreckend ist die 85-Prozent-Tempoquote, die bei 41 km/h liegt. Eine Straße gilt dann als gefährlich, wenn diese 85-Prozent-Geschwindigkeit das Tempolimit um mehr als 5 km/h überschreitet, was hier ab 35 km/h gegeben ist. Im Zeitraum 1. Januar bis 28. April wurde ein durchschnittlicher Tagesverkehr von 1161 Fahrzeugen, also insgesamt 423.765 Fahrzeuge pro Jahr, festgestellt.
Weitere Ergebnisse der Geschwindigkeitsmessungen
Zusätzlich zu den Ergebnissen an der Bremerhavener Heerstraße wurden auch andere Straßen untersucht. An der Halmstraße (Richtung Bördestraße) betrug die Durchschnittsgeschwindigkeit lediglich 21 km/h mit einer 85-Prozent-Tempoquote von 28 km/h und einem täglichen Verkehrsaufkommen von 28 Fahrzeugen, was jährlich 10.220 Fahrzeugen entspricht. An der Stader Landstraße (Richtung Ritterhude) lag die Durchschnittsgeschwindigkeit bei 35 km/h, mit einer 85-Prozent-Tempoquote von 43 km/h und einem täglichen Aufkommen von 62 Fahrzeugen, insgesamt 22.630 Fahrzeuge pro Jahr. Weitere Messungen zeigten ähnliche Ergebnisse an der Rotdornallee und der Nachtweide.
Um den Geschwindigkeitsüberschreitungen entgegenzuwirken, plant das Ortsamt künftig auch die Auswertung von Uhrzeiten der Geschwindigkeitsübertretungen. Die aktuelle Liste der Messstandorte umfasst neben den genannten Straßen auch die Grambker Heerstraße, Lesumer Heerstraße und Käthe-Kollwitz-Straße.
Wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) berichtete, fahren in Tempo-30-Zonen in Österreich 72 Prozent der Pkw mehr als die erlaubten 30 km/h. Zudem wurden im Jahr 2022 über 6 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen von der Bundespolizei angezeigt, was einen neuen Rekord darstellt. Der KFV fordert eine Regelumkehr im Ortsgebiet und schlägt vor, Geschwindigkeitsüberschreitungen in das Vormerksystem aufzunehmen.