
Frühindikatoren aus der deutschen Wirtschaft signalisieren für das erste Quartal 2025 zunächst positive Entwicklungen. Die Industrieproduktion zeigte im März einen signifikanten Anstieg von 3,6 % im Vergleich zum Februar. Auch im Vergleich zum vierten Quartal 2024 wuchs die Industrieproduktion um 1,4 %.
Besonders ausgeprägt waren die Steigerungen in der Pharmabranche, die einen Anstieg von 19,6 % verzeichnete. Auch die Automobilindustrie konnte mit 8,1 % und der Maschinenbau mit 4,4 % deutliche Zuwächse vorweisen. Die Produktion von Konsum- und Investitionsgütern stieg im März um 4,9 %, während die Bauindustrie ihre Produktion um 2,1 % erhöhte. Energie-intensive Industrien konnten ein Plus von 1,5 % verbuchen.
Aufträge und Exporte im Aufwind
Die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe stiegen von Februar auf März um 3,6 %, wobei ohne Großaufträge ein Anstieg von 3,2 % zu verzeichnen war. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Auftragseingänge um 2,3 %. Die Pharmaindustrie führt die Liste der Auftragseingänge mit einem Anstieg von 17,3 % an, gefolgt von elektrischen Ausrüstungen (+14,5 %), sonstigem Fahrzeugbau (+13,0 %) und Maschinenbau (+5,3 %).
Im März betrug der Exportwert 133,2 Milliarden Euro, was einem Zuwachs von 1,1 % im Vergleich zum Februar und 2,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Handelsbilanz verbesserte sich auf 21,1 Milliarden Euro, wobei der Anstieg der Exporte insbesondere mit Eurozonen-Ländern (+3,8 %) zu verzeichnen war, während mit Ländern außerhalb der EU ein Rückgang um 1,1 % festgestellt wurde.
Wirtschaftsausblick und Unsicherheiten
Die Automobilindustrie meldete zudem im ersten Quartal einen Anstieg der Zulassungen von Elektroautos um 40 %. Vorzieheffekte bei Bestellungen sind möglicherweise auf Infrastrukturinvestitionen und US-Zölle zurückzuführen. Dennoch steigen die Unsicherheiten in der Industrie, während der Geschäftsklimaindex sich verbesserte, jedoch weiterhin unter 100 Punkten verbleibt.
Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung fiel auf den tiefsten Wert seit zwei Jahren. Die Hoffnung auf Inlandsinvestitionen durch die neue Bundesregierung und ein Sondervermögen für Infrastruktur und Verteidigung könnte positive Impulse liefern. Ein Multiplikatoreffekt durch Infrastrukturinvestitionen wird ebenfalls in Betracht gezogen, wobei die Planungssicherheit für Unternehmen gesteigert werden könnte.
Weitere Daten und Analysen zu den wirtschaftlichen Entwicklungen in Deutschland finden sich bei Focus Online und vbw Bayern.