Bremen

Premiere von Der Keim : Gewalt und Verlust im norwegischen Dorf!

Im Bremer Theater fand am 4. April 2025 die Premiere der deutschsprachigen Erstaufführung von „Der Keim“ statt, einem Roman des norwegischen Autors Tarjei Vesaas. Vesaas, der für seine tiefgründigen Werke bekannt ist, starb 1970 im Alter von 73 Jahren. Das Stück, das auf einer norwegischen Insel während des Herbstes spielt, thematisiert die Dynamik und den Zerfall einer Dorfgemeinschaft, die durch Gewalt und Rache bedroht ist.

Die Inszenierung, die im Kleinen Haus des Theaters präsentiert wird, zeigt die Geschichte eines Vaters, Bauer Li, der seine Tochter Inga durch einen Fremden namens Andreas verliert. Rolv, Lis Sohn, macht sich auf die Jagd nach dem Mörder, während die Dorfgemeinschaft mit den Folgen der Tragödie umzugehen versucht. Die Vorstellung behandelt komplexe Themen wie Selbstjustiz, Verlust und Trauer, wobei die Gemeinschaft letztlich in einer Scheune zusammenkommt, um das Geschehene zu verarbeiten, nachdem die Ruhe nach der Ernte gestört wurde.

Details zur Inszenierung

Die Regie der Aufführung führte Ruth Mensah, die auch zusammen mit Sonja Szillinsky für die Fassung verantwortlich ist. Die Übersetzung aus dem Norwegischen stammt von Hinrich Schmidt-Henkel. Das Bühnenbild wurde von Yuni Hwang gestaltet, und die Musik von Lukas Weber untermalt die emotionale Tiefe der Inszenierung. Die Aufführung wird mit einer Dauer von 2 Stunden, jedoch ohne Pause, aufgeführt.

Die Besetzung umfasst unter anderem die Schauspieler Karin Enzler, Judith Goldberg, Irene Kleinschmidt, Jorid Lukaczik und Ruben Sabel. Die Inszenierung wird als historisch und nicht vollständig zeitgemäß beschrieben und lädt das Publikum ein, über die Folgen gebrochener Übereinkünfte in einer geschlossenen Gesellschaft nachzudenken.

Für Interessierte sind weitere Aufführungstermine angegeben: Am Sonntag, dem 6. April 2025, von 18:30 bis 20:30 Uhr sowie am Mittwoch, dem 30. April 2025, von 19:30 bis 21:30 Uhr. Weitere Termine sind der 11. Mai und der 19. Juni 2025, jeweils in den Abendstunden, mit der letzten Aufführung am 27. Juni 2025.

Tarjei Vesaas wird als bedeutender norwegischer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts betrachtet, zu seinen bekanntesten Werken gehören „Die Vögel“ und „Das Eis-Schloss“. „Der Keim“, ursprünglich 1940 geschrieben, erforscht die psychologischen und sozialen Aspekte des Lebens in einer isolierten Gemeinschaft, die durch äußere Bedrohungen in Unruhe versetzt wird, wie [nachtkritik.de](https://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=25206:der-keim-theater-bremen&catid=1459) aufzeigt. Auch [theaterbremen.de](https://theaterbremen.de/de_DE/programm/der-keim.1361868) hebt hervor, dass die Inszenierung Fragen nach Schuld und der Bearbeitung von Verlust aufwirft.