
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat beschlossen, die Sanierung der Siedlung Breitenbachhof in Bremen mit 60.000 Euro zu unterstützen. Diese Finanzierung wird durch Spenden und die Erträge der Lotterie GlücksSpirale ermöglicht. Der symbolische Fördervertrag wird am 27. Januar 2025 um 15.00 Uhr von Dr. Wolfram Seibert an Marc Bohn übergeben, wie denkmalschutz.de berichtete.
Die Siedlung Breitenbachhof befindet sich im Bremer Stadtteil Gröpelingen, westlich einer großen Rangieranlage. Der Bau wurde ab 1915 auf einem Grundstück des „Eisenbahn Spar- und Bauverein Bremen“ errichtet, das im Jahr 1904 erworben wurde. Insgesamt wurden 142 Dreizimmerwohnungen bis 1919 fertiggestellt. Die Anlage im Reformstil stellt einen Gegenentwurf zu den engen Mietskasernen der Jahrhundertwende dar und umfasst zwei großzügige, begrünte Innenhöfe.
Baugeschichte und Architektur
Die Baugeschichte der Siedlung zeigt sich in der klaren Planung: Der erste Entwurf von Architekt Rudolf Jacobs wurde 1913 erstellt, aber abgelehnt. Der überarbeitete Entwurf wurde 1915 genehmigt. Die Fertigstellung der Wohnanlage erfolgte 1919 während des Ersten Weltkriegs. Den Anstoß für dieses Projekt gab der Mangel an bezahlbaren Wohnungen für Geringverdiener in Bremen-Gröpelingen, während der Bremer Senat eine ablehnende Haltung gegenüber Mietskasernen einnahm, wie denkmalpflege.bremen.de anmerkte.
Die Blockrandbebauung mit Mittelflügel schließt zwei Innenhöfe ein, die durch zwei rundbogige Toreinfahrten zugänglich sind. Alle Wohnungen verfügen über eine Loggia oder einen Balkon. Die äußere Gestaltung der dreißigjährig verputzten Riegel und der Ziegelsatteldächer zeigt den gestalterischen Anspruch der Anlage, während im Inneren originale Elemente wie hölzerne Treppenhäuser und Terrazzoböden erhalten geblieben sind.
Die Siedlung Breitenbachhof steht nicht nur als Beispiel für eine innovative Wohnarchitektur in der damaligen Zeit, sondern auch für den sozialen Wohnungsbau, der auf die Bedürfnisse von Arbeitern und ihren Familien zugeschnitten war.