BremenHorn-Lehe

Streit um die Horner Spitze: Bürger wehren sich gegen Baupläne!

In Bremen Horn-Lehe sorgte eine Beiratssitzung am 20. März 2025 für großes Interesse und Diskussionen. Über 100 Bürger sowie Vertreter von Initiativen und Verbänden nahmen im Gemeindesaal der evangelischen Kirchengemeinde teil, um Informationen zur Zukunft der „Horner Spitze“ zu erhalten und die Ablehnung einer möglichen Erweiterung des Technologieparks zu betonen.

Simone Geßner vom Wirtschaftsressort präsentierte die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie, die vor drei Jahren in Auftrag gegeben wurde. Diese Studie bewertet das Areal südlich der Bahntrasse als sehr geeignet für die Ansiedlung weiterer Unternehmen. Es wurde prognostiziert, dass eine Erweiterung des Technologieparks hohe regionalwirtschaftliche Effekte mit sich bringen könnte. Die Kosten für diese Erweiterung würden zwischen 17,4 Millionen Euro und 24,4 Millionen Euro liegen, wobei 5,6 Millionen Euro für die Baustelle einer Bahnunterführung eingeplant sind.

Ökologische Bedenken und Bürgerproteste

Die Erweiterung könnte etwa 610 neue Arbeitsplätze schaffen und der Stadt ein jährliches Plus von 500.000 bis 700.000 Euro bringen. Allerdings wies Geßner auch auf die klimatische Bedeutung der Horner Spitze als Kaltluftschneise hin und erklärte, dass eine Bebauung diese Funktion beeinträchtigen würde. Zudem wurde die Notwendigkeit einer Ausgleichsfläche betont, wobei konkrete Angaben zu Gebäudestellungen und -höhen erst im Rahmen der Bauleitplanung möglich sind.

Der Verein Kinder, Wald und Wiese könnte eine 5.500 Quadratmeter große Fläche auf dem „Alten Campingplatz“ angeboten bekommen, wobei eine Unterstützung in Höhe von 240.000 Euro für den Umzug in Aussicht gestellt wurde. Kleingärten rund um die Horner Spitze wären von den Ausbauplänen nicht betroffen. Der nächste Schritt in diesem Verfahren ist die gemeinsame Beschlussfassung im Senat, die voraussichtlich bis Mitte des Jahres 2025 stattfinden wird. Die Entwicklung der Horner Spitze könnte etwa sieben bis acht Jahre in Anspruch nehmen.

Die Resonanz im Beirat zu den Erweiterungsplänen war geteilt. Während Paul Ditter von der SPD ein Vertrauen in das Gutachten forderte und Claus Gülke von der CDU mit den Lösungen für den Verein zufrieden war, äußerten die Grünen und die BSW Bedenken hinsichtlich ökologischer Auswirkungen. Zudem wandten sich Zuhörer gegen die Machbarkeitsstudie und kritisierten die Stadtklimaanalyse. Dieter Mazur vom BUND schlug vor, brachliegendes Gelände im Gewerbegebiet Horn-Lehe West als alternative Erweiterungsfläche zu prüfen, während Ralph Saxe von den Grünen vor einer Verschlechterung der Lebensbedingungen warnte.

Auf den Protest gegen das Projekt, der sich um hohe Kosten, massive Naturzerstörung und die Bedrohung der Arbeit des Vereins „Kinder, Wald und Wiese Bremen e.V.“ dreht, wurde ebenfalls hingewiesen. Initiativen fordern den Erhalt der Naturfläche der „Horner Spitze“, der Kleingärten zwischen Bahnlinie und Kulenkampffallee sowie der Verein „Kinder, Wald & Wiese Bremen“ soll nicht geopfert werden. Der Aufruf zur Unterstützung, einschließlich der Teilnahme an Aktionen und Unterschriftensammlungen, findet auf der Webseite der Bürgerinitiative statt, die auch einen Newsletter zur Informationsanmeldung anbietet, wie [bi-horner-spitze.de](https://bi-horner-spitze.de/) berichtet.

Wie [Weser-Kurier](https://www.weser-kurier.de/bremen/stadtteil-horn-lehe/horner-spitze-kontroverse-um-ausbauplaene-in-bremer-stadtteil-doc7zv1nawdir4lvm8rfzg) berichtete, bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungen im Senat ausfallen werden und welche Auswirkungen die Machbarkeitsstudie tatsächlich auf die lokale Flora und Fauna und die Lebensqualität der Anwohner haben wird.