
Das alte Kesselhaus in Schwabing-West, das viele Jahre leer stand, wird nun umfassend revitalisiert. Ursprünglich um 1900 als erstes Heizkraftwerk der Stadt errichtet, versorgte das Gebäude früher das Schwabinger Krankenhaus mit Strom, Wasser und Heizenergie. Im Jahr 2021 wurde das Kesselhaus verkauft und gehört jetzt der Projektgesellschaft ehret+klein, die mit der Umwandlung in ein modernes Bürogebäude beginnen möchte.
Die Planungen sehen eine denkmalgerechte Sanierung durch das Architekturbüro „Hild und k“ vor. Das historische Bauwerk wird künftig über 3.860 Quadratmeter Büroflächen verfügen, ausgestattet mit Teeküchen, Besprechungsräumen und Co-Working-Spaces. Der Bauprozess hat bereits Fortschritte gemacht, einschließlich der abgeschlossenen Entkernung des Gebäudes von 1907, wobei mehrere Büro-Etagen in das Innere der Halle eingebaut wurden. Auch wenn die Bauarbeiten im Verzug sind, ist der Dachstuhl für die zukünftige Gastronomie bereits fertiggestellt. Am 13. Mai wurde das Richtfest gefeiert, während die Fertigstellung des Maschinenhauses bis Ende des Jahres geplant ist.
Denkmalgerecht und modern
Das Kesselhaus, das aus den Jahren 1906/07 stammt und unter Denkmalschutz steht, soll loftartige Büros beherbergen. Obwohl die alten Dampfkessel und Rohre entfernt werden, bleiben Fliesen, Fenster und eine Uhr erhalten, um den historischen Charme zu bewahren. Die äußere Optik des Haupthauses wird unverändert saniert, während an den Ost- und Westseiten niedrigere Anbauten mit je 400 Quadratmetern Nutzfläche geplant sind.
Im westlichen Anbau ist eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen vorgesehen, darüber Büroräume. Der östliche Anbau wird als Restaurant und Café mit Außenterrasse konzipiert, um jüngeren Gästen den Zugang zu einem benachbarten Spielplatz zu erleichtern. Dabei wird darauf geachtet, dass für die Neubauten keine Bäume gefällt werden müssen, da die Baufläche aus Wiese besteht. Auch die Anwohnerwünsche, die Wiese im Westen als Bolzplatz zu erhalten, werden berücksichtigt.
Ein weiterer Aspekt der Planungen umfasst die Schaffung neuer Spielzonen und Baumpflanzungen sowie Verbesserungen der Grünflächen. Der Bau soll spätestens Mitte 2024 abgeschlossen sein. Das Kesselhaus war während seines Leerstands ein Zwischennutzungsprojekt für das Graffiti-Kollektiv Broke today, das die großen Hallen als Kunstraum nutzte.
Für das Schwabinger Krankenhaus, offiziell „München Klinik Schwabing“, das 1909 im Pavillonstil als modernstes Krankenhaus Deutschlands eröffnete, stehen in der heutigen Zeit 650 Betten zur Verfügung, aufgeteilt auf 17 Abteilungen und ein Institut.
Für weitere Details zu den Bau- und Sanierungsmaßnahmen können Interessierte die Berichte der Abendzeitung und der Süddeutschen Zeitung konsultieren.