
In den letzten Wochen hat die Briefwahl in Deutschland stark an Beliebtheit gewonnen. In Schongau haben über 3.000 von rund 8.400 wahlberechtigten Bürgern einen Antrag auf Briefwahl gestellt, während in Weilheim etwa 6.000 von über 16.800 Wahlberechtigten Briefwahl beantragt haben. Jeder Wahlberechtigte erhielt ein Schreiben zur Briefwahl, die mittlerweile für alle Bürger möglich ist, nicht nur in Ausnahmefällen.
Der Antrag auf Briefwahl kann bequem digital über einen QR-Code oder am PC gestellt werden. In Schongau werden circa 50 Prozent der Anträge digital eingereicht. Viele Bürger ziehen die Briefwahl aus Gründen der Bequemlichkeit oder aufgrund geplanter Urlaube in Betracht. In Weilheim haben Wahlberechtigte die Möglichkeit, nach Erhalt der Unterlagen direkt im Rathaus zu wählen, während Schongau eine Wahlkabine in einem leerstehenden Büroraum eingerichtet hat. Es ist wichtig, dass die Briefwahlunterlagen bis spätestens am Wahltag um 18 Uhr im Rathaus abgegeben werden.
Bundestagswahl und Briefwahlverfahren
Im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bundestagswahl am Sonntag, den 23. Februar 2025, wird es zwei Wege der Stimmabgabe geben: Urnenwahl am Wahltag und Briefwahl. Aufgrund der vorgezogenen Neuwahl wird der Zeitraum für die Briefwahl verkürzt, was bedeutet, dass Wahlberechtigte ihre Briefwahlunterlagen schneller beantragen, ausfüllen und zurücksenden müssen. Der Antrag zur Briefwahl kann mündlich oder formlos schriftlich (zum Beispiel per E-Mail) bei der Gemeinde gestellt werden und muss die Familien- und Vornamen, das Geburtsdatum sowie die Wohnanschrift der Antragsteller enthalten.
Wahlbenachrichtigungen sollten bis zum 2. Februar 2025 bei den Wahlberechtigten eintreffen, während die Briefwahlunterlagen nach frühzeitiger Beantragung bis spätestens 10. Februar versendet werden. Das letzte Einwurfdatum für Wahlbriefe ist der 20. Februar, und die Wahlbriefe müssen bis zum 23. Februar um 18 Uhr bei der Gemeindebehörde vorliegen. Wahlberechtigte haben auch die Möglichkeit, am Wahltag im Wahllokal zu wählen, sofern sie den Wahlschein und einen Lichtbildausweis mitbringen. Die Briefwahlunterlagen enthalten einen Wahlschein und Stimmzettel, die in Umschläge gesteckt werden müssen. Die Briefwahl wurde 1957 eingeführt und 2008 vereinfacht. Der Anteil der Briefwähler ist in den letzten Jahren gestiegen: 2021 betrug er 47,3 Prozent (22,1 Millionen Stimmen), 2017 lag er bei 28,6 Prozent (13,4 Millionen Stimmen).