
In einer besorgniserregenden Entwicklung für die deutsche Automobilindustrie haben 15 Bürgermeister aus wichtigen Autostädten die Initiative „Bürgermeister für einen starken Automobilstandort“ ins Leben gerufen. Diese Initiative, die von Städten wie Stuttgart, Wolfsburg, Friedrichshafen und Saarbrücken angeführt wird, zielt darauf ab, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Autoindustrie sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Laut einem Bericht von Merkur hängt über 600.000 Arbeitsplätzen in den beteiligten Regionen von der Automobilindustrie ab.
Die Bürgermeister haben ein Forderungspapier mit sieben Punkten an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen gerichtet. In diesem Dokument wird ein Bekenntnis zur Automobil- und Automobilzuliefererindustrie als Schlüsselbranche gefordert. Zudem wird eine Offenheit bei Antriebstechnologien gefordert, während ein Verbot von Verbrennungsmotoren abgelehnt wird. Die Initiative fordert auch die Förderung von Elektromobilität und anderen klimafreundlichen Antriebsarten sowie die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen in Europa.
Herausforderungen und Reaktionen
Die Bürgermeister betonten, dass der Transformationsprozess nicht zulasten der Bürger und Kommunen gehen dürfe. Die Autoindustrie sieht sich derzeit großen Herausforderungen gegenüber, darunter ein schrumpfender Absatz, hohe Kosten, Bürokratie, lange Genehmigungsverfahren und Fachkräftemangel. Laut AutoZeitung stehen Zulieferer im globalen Automobilsektor vor erheblichen Veränderungen. Deutsche Unternehmen, die traditionell führend sind, sehen ihre Position durch steigende Konkurrenz bedroht. Im Jahr 2023 erzielten die 100 größten Zulieferer weltweit einen Umsatz von 1.135 Milliarden Euro, wobei deutsche Firmen einen globalen Marktanteil von 20,7% halten.
Zudem haben die deutschen Automobilzulieferer mit einem erhöhten Kostendruck zu kämpfen, da die Rohstoff- und Energiekosten stark gestiegen sind. Die Bayerische Bosch AG hat angekündigt, 12.500 Arbeitsplätze, hauptsächlich in Deutschland, abzubauen. Continental plant, 7.150 Stellen abzubauen und die Automotive-Sparte abzuspalten, während ZF beabsichtigt, bis zu 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Diese Entwicklungen zeigen die Dringlichkeit, mit der sich die Industrie an Marktveränderungen anpassen und Innovationen vorantreiben muss.