
Der Berliner Club Yaam in Kreuzberg sieht sich einer existenziellen Bedrohung durch die neue Grundsteuerreform gegenüber. Wie berlin-live.de berichtet, müssen viele Clubs in der Hauptstadt aufgrund steigender Mieten, der Corona-Pandemie, Inflation und sinkender Besucherzahlen ums Überleben kämpfen. Die Steuerreform, die seit 2023 in Deutschland gilt, behandelt das Grundstück des Yaam, das auch als potenzieller Bauplatz für Büro- und Wohnflächen gilt, wie unbebaute Flächen. Dies führt zu einer hohen Steuererhöhung von bis zu 1.200 Prozent, die im Mai fällig wird.
Der Finanzsenator Stefan Evers erklärte, dass das Land keine Mehreinnahmen erzielen wolle, doch trotz dieser Aussage wurde die Steuer erheblich angehoben. Marcel Weber, Vorsitzender der Clubcommission, bezeichnet die aktuelle Situation als eine existenzielle Bedrohung für die Clubs. Die Höhe der Steueranpassungen für weitere Clubs in Berlin ist bislang unklar.
Finanzielle Herausforderungen für die Clubs
Der Vermieter des Yaam, der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, müsste rechtlich für die Grundsteuer aufkommen. Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann erklärte, dass der Bezirk insgesamt 300.000 Euro für alle Clubgrundstücke zahlen müsste, was derzeit nicht möglich sei. Herrmann fordert, dass der Senat die Steuer erlässt. Diese Bitte wurde jedoch abgelehnt, da Clubs nicht als Kultureinrichtungen anerkannt sind. Zudem schlägt Herrmann vor, dass der Bezirk die Steuer vorstrecken und sich das Geld später aus dem Landeshaushalt zurückerstatten lassen könnte, wofür jedoch noch keine Zustimmung vorliegt.
Die Situation für die Clubs in Berlin bleibt angespannt, und die finanziellen Herausforderungen sind weiterhin ungewiss, wie auch in einer Pressemitteilung der Clubcommission beschrieben wird. Die Zukunft vieler lokaler Etablissements steht auf der Kippe.