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Cottbus gedenkt des verheerenden Luftangriffs der US-Streitkräfte, der am 15. Februar 1945 stattfand. Anlässlich des 80. Jahrestages wird am kommenden Mittwoch eine Veranstaltung im Stadtmuseum Cottbus stattfinden, bei der Zeitzeugenberichte präsentiert werden.
Der Luftangriff, Teil der militärischen Offensive gegen Nazi-Deutschland, forderte das Leben von rund 1000 Menschen und verletzte weitere 2500 Menschen. Die US-Luftwaffe setzte rund 1000 Tonnen Bomben ein und zielte vor allem auf den Bahnhof in der Innenstadt von Cottbus. Die Auswirkungen trafen jedoch größtenteils den Süden der Stadt. Der Angriff dauerte etwa eine halbe Stunde und begann um 11:50 Uhr, nachdem die Luftangriffe um 11:35 Uhr angekündigt wurden.
Details des Angriffs
Die Wetterbedingungen am Tag des Angriffs waren sonnig, jedoch frostig kalt. Gegen 10 Uhr begann das Luftwaffen-Sicherheitskommando in Dissenchen, verschlüsselte Meldungen über feindliche Bomberverbände zu senden. Die Bahnhofsleitung in Cottbus erhielt auch Warnungen, die Gleise freizuräumen. Zu diesem Zeitpunkt herrschte jedoch Mangel an fahrbereiten Dampflokomotiven, während zahlreiche Züge, darunter Munitionszüge und Verwundetenzüge, am Bahnhof standen.
Als die Alarmmeldungen um 11:05 Uhr ertönten, war es für viele Bürger bereits zu spät, da technische Mängel dazu führten, dass das letzte Warnsignal nicht zu hören war. Die ersten Bomber erreichten Cottbus gegen 11:45 Uhr, gefolgt von dem Bombardement, das 34 Minuten andauerte. Historiker wie Steffen Krestin weisen darauf hin, dass der Krieg an diesem Tag zurückkehrte und betonen die komplexe Geschichte des Ereignisses.
Obwohl die offizielle Opferzahl bei rund 1000 Menschen liegt, bleiben die genauen Zahlen unklar. Auf dem Südfriedhof wurden 910 Opfer begraben, jedoch sind die rund 400 getöteten Flüchtlingskinder am Bahnhof nicht in offiziellen Statistiken erfasst. Diskussionen über die Opferzahlen ergeben, dass es unrealistisch ist, von 2000 bis 3000 Todesfällen auszugehen.
Zusätzlich zu den Aktivitäten im Stadtmuseum wird ein weiteres Gedenken am 15. Februar, dem eigentlichen Jahrestag, auf dem Cottbuser Altmarkt stattfinden, wie stern.de berichtete. Laut cottbus-chronik.de sind Gedenktafeln und Grabplatten auf dem Südfriedhof vorhanden, um an die Opfer zu erinnern.