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Im Zuge des bevorstehenden Deutsch-Französischen Freundschaftstags am 22. Januar hebt Angelika Glöckner, SPD-Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Vorstands der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung, die Wichtigkeit des Jugendaustauschs zwischen Deutschland und Frankreich hervor. Jährlich gibt es zahlreiche Initiativen, die junge Deutsche und Franzosen zusammenbringen, wodurch 22 Schulen aus der Region aktiv an Schüleraustauschen oder ähnlichen Projekten teilnehmen. In diesem Rahmen besuchten kürzlich 15 Jugendliche des Collège Les Grands-Champs aus Poissy Pirmasens.
Das Jugendhaus One Pirmasens bietet interkulturelle Workshops und Jugendbegegnungen an, die durch das Deutsch-Französische Jugendwerk und Erasmus Plus unterstützt werden. Außerdem besucht das Programm France Mobil mehrere Schulen in der Südwestpfalz, um den Schülern die französische Sprache und Kultur näherzubringen. Diese Austauschprojekte werden finanziell durch das Erasmus Plus-Programm unterstützt. Glöckner war 2020 maßgeblich an der Einführung des deutsch-französischen Bürgerfonds beteiligt und hebt die Vielfalt der grenz- und generationsübergreifenden Initiativen hervor, die für ein geeintes und friedliches Europa von großer Bedeutung sind. Sie kündigte an, sich auch weiterhin für die deutsch-französische Freundschaft einzusetzen, wie die Rheinpfalz berichtete.
Vertrag von Aachen als Grundlage für deutsch-französische Zusammenarbeit
Ein entscheidender Aspekt der deutsch-französischen Beziehungen ist der am 22. Januar 2019 unterzeichnete Vertrag von Aachen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Staatspräsident Emmanuel Macron. Dieser neue Vertrag ergänzt den Élysée-Vertrag von 1963 und stärkt die bilaterale Zusammenarbeit sowie die Integration beider Länder in Europa. Die Ursprünge des Vertrags reichen mehr als zehn Jahre zurück, als Frankreich die Idee eines neuen Vertrags ins Gespräch brachte. Nach einer langen Debatte nahm Macron 2017 in seiner Rede an der Sorbonne die Initiative wieder auf.
Der Vertrag von Aachen umfasst fünf Kapitel, die sich mit europäischen Angelegenheiten, Frieden, Sicherheit und Entwicklung, Kultur, Bildung, Forschung und Mobilität, regionaler sowie grenzüberschreitender Zusammenarbeit und nachhaltiger Entwicklung befassen. Damit wird er umfangreicher als der Vertrag von 1963 und bezieht neue, aktuelle Herausforderungen, wie Klima- und Migrationsfragen, mit ein. Die Deutsche-Französische Parlamentarische Versammlung, die 2020 geschaffen wurde, soll die bilaterale Zusammenarbeit unterstützen und überwachen, ist jedoch nicht entscheidungsbefugt. Der Vertrag zielt darauf ab, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser zu reagieren, insbesondere nach den jüngsten geopolitischen Veränderungen, die durch den Krieg Russlands in der Ukraine hervorgerufen wurden, wie das Deutsch-Französische Jugendwerk berichtete.