BöblingenDeutschland

Digitale Kindererziehung: Elternabend erklärt Bildschirmgefahren

Im Kreis Böblingen wurde ein digitaler Elternabend angeboten, der sich an Eltern richtet, die mit der Smartphone-Nutzung ihrer Kinder und den damit verbundenen Herausforderungen überfordert sind. Laut dem Bericht von Kreis Böblingen hat die Nutzung von Smartphones erhebliche Auswirkungen auf das Verhalten sowohl von Eltern als auch von Kindern. Experten warnen, dass übermäßige Bildschirmzeit negative Auswirkungen auf die Lesefähigkeit, die Fantasie und die Kreativität von Kindern haben kann. Zudem kann eine hohe Häufigkeit der Smartphone-Nutzung zu sozialer Vereinsamung führen und körperliche Probleme wie den sogenannten „Handynacken“ sowie Übergewicht begünstigen.

Der digitale Elternabend wird von Clemens Beisel geleitet, der den Teilnehmern eine reflektierende Perspektive bieten möchte. Das Online-Format ermöglicht es den Eltern, flexibel teilzunehmen und Zugang zu aktuellen Inhalten zu erhalten.

Bildschirmzeit und elterliche Vorgaben

Eine umfassende Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass 46 Prozent der 6- bis 18-Jährigen in Deutschland von ihren Eltern Vorgaben zur Bildschirmnutzung erhalten, ausgenommen der schulischen Nutzung. Diese Ergebnisse wurden in einer Befragung von über 900 Kindern und Jugendlichen erfasst, wie Bitkom Research berichtet. Besonders auffällig ist, dass 67 Prozent der Eltern für 6- bis 9-Jährige Zeitlimits setzen, während 69 Prozent der Eltern dasselbe für 10- bis 12-Jährige tun. Bei 13- bis 15-Jährigen haben lediglich 36 Prozent der Jugendlichen solche elterlichen Vorgaben, und ab 16 Jahren sind es nur 5 Prozent.

Die durchschnittlichen Bildschirmzeitvorgaben liegen bei 50 Minuten pro Tag für 6- bis 9-Jährige, 90 Minuten für 10- bis 12-Jährige, 115 Minuten für 13- bis 15-Jährige und 117 Minuten für 16- bis 18-Jährige, sofern entsprechende Vorgaben existieren. Die Umfrage wurde zwischen Kalenderwoche 20 und Kalenderwoche 22 im Jahr 2024 durchgeführt.