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Am Freitagvormittag, dem 3. Januar 2025, ereignete sich ein dramatischer Vorfall in der Flüchtlingsunterkunft in der Memminger Straße 40 in Ottobeuren. Gegen 11:15 Uhr gingen mehrere Notrufe bei der Integrierten Leitstelle Donau-Iller und der Polizeieinsatzzentrale ein, da dichter Brandrauch aus der Unterkunft aufstieg. Der Sicherheitsdienst reagierte schnell, evakuierte alle 42 Bewohner, darunter 18 Kinder, aus dem Gebäude. Von diesen waren am Tag des Brandes 26 Personen vor Ort. Bei der Evakuierung blieb den Bewohnern keine Zeit, persönliche Gegenstände oder wichtige Dokumente zu sichern, was dazu führte, dass sie alles verloren, was sie besaßen.
Dank der unmittelbaren Nähe der Rettungskräfte, die gegenüber am Klinikum Ottobeuren stationiert sind, war der Rettungsdienst bereits eine Minute nach Alarmierung am Einsatzort. Die evakuierten Bewohner wurden zunächst in Räumen der Klinik untergebracht und betreut. Besonders betroffen sind die Familien, deren Kinder mit dem plötzlichen Verlust konfrontiert wurden. Das Trauma des Geschehens wird sie wahrscheinlich lange begleiten. Der Einsatzleiter der Feuerwehr Ottobeuren erhöhte während der Anfahrt das Alarmstichwort auf „B4“, um zusätzliche Unterstützung anzufordern. Weitere Einsatzkräfte sowie eine zweite Drehleiter der Feuerwehr Memmingen wurden alarmiert.
Auftreten der Hilfsmaßnahmen
Die Hausmeister des benachbarten Alten- und Pflegeheims zeigten ebenfalls schnelles Handeln und schlossen alle Fenster und Türen, um die Bewohner vor dem giftigen Brandrauch zu schützen. Die Flüchtlinge, die lediglich die Kleidung am Körper retten konnten, wurden nach Bad Wörishofen gebracht, wo sie Unterstützung und neue Ausstattung erhielten. Das Landratsamt Unterallgäu hat bereits angekündigt, die zerstörte Containeranlage wieder aufzubauen.
Der Vorfall wirft auch Fragen zu den Sicherheitsstandards in Flüchtlingsunterkünften auf. Laut der Analyse von [inuri.de](https://inuri.de/projekte/brandstatistik-fluechtlingsunterkuenfte.html) gibt es in Deutschland eine Vielzahl von Unterkünften, deren Sicherheit häufig nicht ausreichend gewährleistet ist. Darüber hinaus ist die Situation der Unterbringungen unterschiedlich, was zu brenzligen Situationen führen kann. Kulturelle Unterschiede, Sprachbarrieren und möglicherweise mangelhafter Brandschutz tragen in solchen Notunterkünften zu einem erhöhten Risiko bei. Es gibt keinen umfassenden Überblick über Brandereignisse in diesen Einrichtungen, was die Erfassung und Verbesserung der Sicherheitslage erschwert.
Die Ermittlungen zur Brandursache werden von der Kriminalpolizei Memmingen geführt. Das Ereignis wird nicht nur die Betroffenen nachhaltig prägen, sondern auch die Einsatzkräfte, die vor Ort geholfen haben.