
In Lübeck sind Risse in der Kupferverkleidung der Turmspitze der St. Jakobi Kirche entdeckt worden. Dieser Schaden wurde bei einer routinemäßigen Wartung festgestellt, wie Kirche Lübeck berichtete. Vermutlich ist Regenwasser in die Spitze der Kirche eingedrungen, was zu Schäden an Holz und Kupferverkleidung führte. Diese Gefahrenlage führte dazu, dass die Kirche sofort geschlossen werden musste.
Pastorin Bärbel Reichelt bestätigte, dass zwei Gottesdienste abgesagt wurden und der Bereich um die Kirche abgesperrt ist, um mögliche Verletzungen durch herabfallende Teile zu vermeiden. Die Schäden an der Turmspitze wurden als so gravierend eingestuft, dass eine sofortige Sicherungsmaßnahme erforderlich ist. Zwei Industriekletterer haben inzwischen ein Arbeitsgerüst in 107 Metern Höhe errichtet, um den Wetterhahn abzunehmen und den Schaden weiter zu untersuchen, wie Bild berichtete.
Maßnahmen und Vorgeschichte
Die Kirchengemeinde St. Jakobi hat, in Abstimmung mit dem Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, entsprechende Schritte zur Schadensbehebung eingeleitet. Im Jahr 2019 fiel ein zwei Meter langer, 40 Kilogramm schwerer Uhrzeiger von der Kirchturmuhr, was ebenfalls auf eine unzureichende Wartung hinweg deutete. Damals wurde festgestellt, dass eine Schraubverbindung durch Materialermüdung gelöst worden war.
Aktuelle Wartungen zeigen, dass der sogenannte Kaiserstiel, der Bereich unterhalb der Turmkugel, beschädigt ist. Das Geläut der Kirche ist vorübergehend außer Betrieb, bis die Sicherheitsmaßnahmen abgeschlossen sind.
Aus Sicherheitsgründen wurde das Kirchengrundstück rund um die Kirche am 25. April 2025 vorübergehend gesperrt, wobei der Jakobikirchhof teilweise weiterhin zugänglich ist. Die Kirche wird voraussichtlich am Montag, dem 8. Mai 2025, wieder geöffnet, da laut Experten keine Teile mehr in die Tiefe stürzen können. Die Kosten für die Reparaturen sind bislang noch nicht bekannt, und es wird eine umfassende Zustandsbewertung aller Kirchen durch den Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg angestrebt, das bis 2026/2027 abgeschlossen sein soll.