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Dunkelflauten in Deutschland: Strompreise explodieren – Was nun?

Deutschland hat in der zweiten Januar-Hälfte 2025 eine Dunkelflaute erlebt, die zu einem signifikanten Anstieg der Strompreise führte. Am 15. und 16. Januar fiel die Erzeugung aus erneuerbaren Energien stark, was dazu führte, dass Braunkohle, Steinkohle und Erdgas als Hauptenergiequellen in den Vordergrund traten. Die Bundesnetzagentur stellte fest, dass der inländische Stromverbrauch nicht vollständig gedeckt werden konnte, wodurch verstärkt Strom importiert werden musste. Insbesondere am 15. Januar stiegen die Großhandelspreise für Strom auf fast 400 Euro pro Megawattstunde, bevor sie wieder fielen.

Im vergangenen Jahr waren die Großhandelspreise sogar auf über 900 Euro pro MWh gestiegen, was in vielen Industriebetrieben zu Produktionsunterbrechungen führte. Die Bundesnetzagentur wies darauf hin, dass zwar die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleistet ist, jedoch die kostengünstige Stromproduktion nicht immer sichergestellt werden kann. Im Jahr 2024 importierte Deutschland mehr Atomstrom als je zuvor, inklusive 17.290 GWh aus Kernenergie, 10.402 GWh aus Wasserkraft und 7.295 GWh aus Onshore-Windkraft.

Dunkelflauten und ihre Auswirkungen

Die Dunkelflauten haben in diesem Winter nicht nur zu einem Anstieg der Strompreise geführt, sondern auch dazu, dass viele Industrieunternehmen gezwungen waren, ihre Produktion zu drosseln oder einzustellen. Einige Politiker kritisieren die Energiewende und fordern sogar den Rückbau von Windrädern. Laut Berichten wurde im Jahr 2024 insgesamt 431,7 Terawattstunden Strom erzeugt, was einen Rückgang von 4,2 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Trotz dieser Rückgänge blieb der Anteil erneuerbarer Energien mit 59 % auf einem Rekordniveau.

Die Hauptquellen ertüchtigten sich aus Wind, Sonne und Biomasse, während die konventionelle Energieproduktion aus Kohle und Gas leicht zurückging. Insbesondere die Stromerzeugung aus Steinkohle sank um 31 %, während die Braunkohle-Produktion um 9 % zurückging. Automatisch stieg die Erdgasproduktion jedoch um 8,6 % auf 56,9 Terawattstunden. Auch der Stromimport stieg auf etwa 13 % des gesamten Bedarfs, was auf einen intensiveren internationalen Stromaustausch hindeutet.

Die anhaltend hohen Strompreise während der Dunkelflauten sind ein Ergebnis der geringen Produktion erneuerbarer Energien gepaart mit einer hohen Nachfrage. Dabei wurden Allzeithochs von über 900 Euro pro Megawattstunde verzeichnet. Aufgrund des Missverhältnisses zwischen Angebot und Nachfrage sehen sich vor allem Unternehmen, die kurzfristig Strom kaufen, mit den höchsten Kosten konfrontiert.

Insgesamt gab es jedoch auch einen Rückgang der Strompreise im vergangenen Jahr, sowohl an der Börse als auch für private Haushalte, während Dunkelflauten möglicherweise künftige Herausforderungen für das Energiesystem darstellen könnten. Trotz dieser Probleme blieb die Versorgungssicherheit gewährleistet, auch durch die Nutzung von Gaskraftwerken und Stromimporten. Zudem wurden einige Kohlekraftwerke in Reserve gehalten, um sie bei Bedarf hochfahren zu können.

Die Bundesnetzagentur betont die Notwendigkeit eines Ausbaus der erneuerbaren Energien und neuer Speichermöglichkeiten. Angesichts der Herausforderungen durch Dunkelflauten sind Investitionen in Gaskraftwerke und moderne Technologien wie Batteriespeicher und intelligente Messsysteme von großer Bedeutung für die Zukunft der deutschen Energieversorgung.