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Mazi Qaderi, der vor 25 Jahren als Flüchtling mit seiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland kam, hat in Prenzlau seinen Platz gefunden und mehrere Unternehmen gegründet. Zu seinen erfolgreichen Geschäften zählen ein Dolmetscherbüro, ein sozialer Betreuungsdienst mit 18 Mitarbeitern sowie eine Shisha-Bar. Jährlich organisiert er ein Benefiz-Projekt, bei dem er Geschenkpakete für schwer kranke deutsche Kinder sammelt.
Zuletzt eröffnete Qaderi eine neue Bar namens „Zehn vor acht“ in Berlin-Kreuzberg. In der Dieffenbachstraße wird ab kurz vor acht Uhr Kaffee ausgeschenkt und kulinarische Spezialitäten angeboten. Zudem plant er, seinen Catering-Service auf Prenzlau und Umgebung auszuweiten. Die Catering-Kapazitäten seien für Veranstaltungen mit bis zu 200 Personen ausgelegt und richten sich sowohl an Privatpersonen als auch an Firmenfeiern und andere Events. Qaderis Angestellte haben bereits erfolgreich handverlesene Häppchen und Spieße für Buffets serviert. Sein Vater, ein ehemaliger Richter, betreibt in der Uckermark ein Geschäft für orientalische Lebensmittel namens „Kabul Royal Halal“, wie der Uckermark Kurier berichtete.
Flüchtlingsintegration im Gastronomiebereich
Parallel zu Qaderis Aktivitäten gibt es in Deutschland verschiedene Startups, die sich mit der Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt beschäftigen. Ein solches Projekt ist die Refugee Canteen der Gastrolotsen in Hamburg, die sich auf Gastronomie und Bildung konzentriert. Flüchtlinge haben oft Schwierigkeiten bei der Jobsuche, was durch politische Förderprogramme und spezielle Kurse des Arbeitsamts versucht wird, zu beheben.
Die Refugee Canteen bietet eine Lösung gegen den Fachkräftemangel im Gastronomiebereich, indem sie Flüchtlinge bis zu 26 Wochen auf den Berufseinstieg in der Gastronomie vorbereitet. Ziel ist ein Praktikum in einem der über 40 Partnerbetriebe. Während des Praktikums bleibt der Kontakt zur Canteen bestehen, um die Integration zu fördern. Das Projekt konnte bereits Erfolge verzeichnen, darunter Titelbilder in renommierten Zeitungen und Fernsehbeiträge, wie Social Startups berichtete.