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Ab April 2025 sinkt die Einkommensgrenze für das Elterngeld in Deutschland auf 175.000 Euro, was dazu führen wird, dass über 300.000 Paare ihren Anspruch auf diese finanzielle Unterstützung verlieren. Bisher lag die Einkommensgrenze bei 200.000 Euro und betrifft sowohl Paare als auch Alleinerziehende, die diesen neuen Betrag überschreiten.
Diese Maßnahme wird von Experten des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) als familienpolitisch problematisch kritisiert. Das Elterngeld, das 2007 eingeführt wurde, soll als finanzieller Ausgleich für Einkommensverluste nach der Geburt eines Kindes dienen. Es richtet sich an Arbeitnehmer, Selbständige, Erwerbslose sowie Hausfrauen und Hausmänner. Der Mindestbetrag für Eltern ohne Einkommen beträgt 300 Euro, während der Höchstbetrag bei 1.800 Euro liegt.
Änderungen und neue Regelungen
Die neue Einkommensgrenze gilt für Geburten ab dem 1. April 2025. Um das zu versteuernde Einkommen zu bestimmen, müssen Sonderausgaben, Freibeträge und andere abzugsfähige Einnahmen vom Bruttoeinkommen abgezogen werden. Eltern haben die Möglichkeit, das Elterngeld bis zum 14. Lebensmonat ihres Kindes in Anspruch zu nehmen, falls beide Elternteile eine berufliche Auszeit nehmen. Bei nur einem Elternteil beträgt die Unterstützung maximal 12 Monate, während Alleinerziehende das Elterngeld für 14 Monate beziehen können, wenn das Kind ausschließlich bei ihnen lebt.
Zusätzlich plant das Familienministerium, die Einkommensgrenze für das Elterngeld weiter abzusenken, und es gibt bereits eine Petition mit dem Titel „NEIN zur Elterngeld-Streichung“, die über 300.000 Unterschriften gesammelt hat. Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen ist für die geplante Änderung verantwortlich, welche ab dem kommenden Jahr gelten soll.
Laut einer Recherche von Tagesschau könnte die Senkung der Einkommensgrenze etwa 60.000 Familien betreffen, was rund fünf Prozent der Elterngeldbeziehenden im Jahr 2020 entspricht. Wissenschaftliche Studien besagen, dass das Elterngeld positive Effekte auf die Erwerbstätigkeit von Müttern und die Beteiligung von Vätern an der Elternzeit hat, jedoch werden Bedenken geäußert, dass die finanziellen Veränderungen die Unabhängigkeit von Elternteilen mit niedrigerem Einkommen gefährden könnten.