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Eltern unter Druck: Wie Konflikte Lehrer und Kinder belasten!

Lehrer in Deutschland sehen sich zunehmend mit Konflikten vonseiten der Eltern konfrontiert, die sich negativ auf ihre Arbeit und das Wohl der Schüler auswirken. Lehrer wie Nicole Bannert und Hans-Peter Etter berichten, dass der Fokus trotz dieser Herausforderungen auf dem Wohl der Kinder liegt. Jedoch wird dieser Fokus oft durch elterlichen Druck erschwert, insbesondere in Bezug auf Leistungsdruck und Noten. Einige Eltern erscheinen sogar mit Anwälten zu Sprechstunden, was rechtlich nicht zulässig ist, um Lehrkräfte unter Druck zu setzen, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Besonders häufig treten Beschwerden von Eltern kurz vor oder nach dem Übertrittszeugnis auf. Eltern haben das Recht, gegen solche Zeugnisse Widerspruch einzulegen oder Klage zu erheben. Obwohl die Mehrheit der Eltern gut mit den Lehrkräften zusammenarbeitet, gibt es auch problematische Ausnahmen. Der Druck, den einige Eltern auf ihre Kinder ausüben, kann zu ernsthaften psychischen Problemen führen, darunter Schlaflosigkeit. Ein Überfluss an Statusdenken führt dazu, dass viele Eltern ausschließlich auf den höchsten Schulabschluss ihrer Kinder abzielen, anstatt die individuelle Lernentwicklung zu berücksichtigen.

Eltern als größte Herausforderung für Lehrkräfte

Eine Studie des Deutschen Lehrerverbands (DL) aus dem August 2024 hebt hervor, dass viele Lehrer Eltern als größte Herausforderung in ihrem Beruf empfinden. Tatsächlich betrachten 18 Prozent der Lehrkräfte Erziehungsberechtigte als das Haupthindernis für ihre Arbeit. Umfragen belegen, dass 75 Prozent der Lehrer über zunehmende Konflikte mit Eltern berichten. Dabei sind hohe Erwartungen und das Fernbleiben von Elternabenden Problemursachen, die laut dem Deutschen Schulbarometer 2024 (Robert Bosch Stiftung) häufig zu eskalierenden Konflikten führen. In einem bedauerlichen Beispiel wurde ein Elternpaar in Vechta wegen Bedrohung und Beleidigung einer Lehrkraft verurteilt, was die zuneh-mende Gewaltbereitschaft in Konfliktfällen verdeutlicht, wie Deutschlandfunk Kultur zeigt.

66 Prozent der Lehrer fühlen sich durch die Erwartung einer ständigen Erreichbarkeit belastet. Besonders am Ende der Grundschulzeit wird der Notendurchschnitt zum größten Konfliktthema, was dazu führt, dass einige Lehrer aus Angst vor negativen Konsequenzen die gewünschten Noten vergeben, um psychische Belastungen zu vermeiden. Um die Situation zu verbessern, emp-tiehlen Experten eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Eltern und Schulen, in der Lehrer frühzeitig persönliche Beziehungen zu den Eltern aufbauen sollten. Viele Lehrer, etwa 90 Prozent, wünschen sich mehr Zeit, um die Zusammenarbeit mit Eltern zu intensivieren, um zukünftige Konflikte besser zu managen.