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Leo Firydus, ein 69-jähriger Familienpate aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, engagiert sich seit drei Jahren in einem Ehrenamt, das darauf abzielt, Familien zu unterstützen. Firydus ist einer von rund 20 Familienpaten im Nordlandkreis und besucht einmal pro Woche eine Familie, die aus fünf Mitgliedern besteht und die er seit eineinhalb Jahren unterstützt. Vor seinem Ruhestand war er beim Maschinenhersteller DMG in Geretsried tätig und hat vier erwachsene Kinder.
Die Aufgaben eines Familienpaten richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Familie. Oft sind die Eltern berufstätig, alleinerziehend oder überfordert. Im Schnitt verbringt Firydus zwei bis drei Stunden pro Woche mit der Familie, die ihn als „Ersatz-Opa“ betrachtet und ihn auch zu Familienfeiern einlädt. In der Regel ist eine Patenschaft auf ein Jahr begrenzt, kann jedoch in Ausnahmefällen verlängert werden. Zudem hat Firydus auch einer syrischen Familie bei Sprachbarrieren und Behördengängen geholfen.
Bedarf an Unterstützung und Patenschaften
In der Region gibt es eine lange Warteliste für Familienpaten, was auf den hohen Bedarf an Unterstützung überlasteter Familien hinweist. Interessierte, die sich ebenfalls als Familienpate engagieren möchten, können sich per E-Mail bei Sonja Weißbacher melden, um eine Ausbildung zu erhalten. Familienpatenschaften bieten insbesondere jungen Eltern Unterstützung im Alltag, wie auf der Webseite von elternsein.info erläutert wird.
Diese Patenschaften werden von geschulten Freiwilligen angeboten, die Familien in stressigen Situationen entlasten. Dabei richtet sich das Angebot an Familien mit Kindern von null bis drei Jahren, in einigen Fällen auch für ältere Kinder. Die Unterstützung durch Freiwillige ist in der Regel kostenfrei und umfasst eine Vielzahl von Aufgaben, von der Freizeitgestaltung mit Kindern bis zur Begleitung zu Arztterminen. Während der Dauer von meist zwei bis vier Stunden pro Woche wird eine professionelle Koordination bereitgestellt, die regelmäßig Gespräche zwischen den Koordinatoren, Familien und Freiwilligen über den Verlauf der Patenschaft führt.