
Die Europäische Union hat die Wiedereinführung von Vergeltungszöllen auf US-Waren um zwei Wochen auf Mitte April 2025 verschoben. Diese Entscheidung folgt dem Wunsch nach zusätzlichen Gesprächen mit der US-Regierung, wie Stuttgarter Nachrichten berichteten.
Die neuen US-Zölle, die von US-Präsident Donald Trump eingeführt wurden, betreffen auch Deutschland und die EU. Planmäßige EU-Zölle würden US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Spielkonsolen, Motorräder, Boote und Erdnussbutter einschließen, wobei die Zusatzzölle möglicherweise bis zu 50 Prozent betragen könnten. Besonders betroffen sind Produkte wie Harley-Davidson-Motorräder und Jack-Daniel’s-Whiskey.
Auswirkungen auf den Handel
Die geplanten Gegenmaßnahmen der EU umfassen auch US-Agrarprodukte wie Geflügel, Rindfleisch, Meeresfrüchte, Nüsse, Eier, Milchprodukte, Zucker und Gemüse. Darüber hinaus sind Industrieprodukte wie Stahl, Aluminium, Textilien, Lederwaren, Haushaltsgeräte, Werkzeuge, Kunststoffe und Holzprodukte von den Maßnahmen betroffen.
Die neuen US-Zölle in Höhe von 25 Prozent betreffen Exporte der EU im Wert von 26 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa 5 Prozent der gesamten EU-Warenexporte in die USA. US-Importeure könnten mit zusätzlichen Importzöllen von bis zu sechs Milliarden Euro rechnen. Bereits in der ersten Amtszeit von Trump (2017-2021) wurden Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte eingeführt, die mit nationalen Sicherheitsinteressen begründet wurden.
Im Herbst 2021 wurde ein Stillhalteabkommen mit der Biden-Regierung erzielt, das die Zölle weitestgehend aussetzte. Trump plant, nach seiner Wiederwahl neue Zölle auf Autos und andere Waren aus der EU zu verhängen, mit einer Ankündigung am 2. April, wie auch Spiegel berichtet.