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Im Osnabrücker Lokviertel stehen aufgrund von Verdachtspunkten für Blindgänger umfangreiche Evakuierungen bevor. Bei baubegleitenden Sondierungen wurden insgesamt neun Verdachtspunkte identifiziert, von denen vier am Sonntag, dem 16. Februar, geräumt werden sollen. Die Stadt Osnabrück hat die Evakuierung von 11.800 Personen innerhalb eines Radius von einem Kilometer um die betroffenen Bereiche angeordnet, die bis 7 Uhr abgeschlossen sein muss. In dieser Zeit müssen zahlreiche Straßen und Häuser geräumt werden, dazu zählt unter anderem die Agnesstraße, Am Riedenbach sowie die Bielefelder Straße.
Jeweils in der Grundschule Schinkel wird ein Evakuierungszentrum eingerichtet, in dem betroffene Anwohner versorgt werden. Die Stadt hat ihren Bewohnern empfohlen, bei Bekannten oder Verwandten unterzukommen. Eine allgemeine Verfügung wird den Aufenthalt im Evakuierungsgebiet nach 7 Uhr mit einem Bußgeld von 300 Euro ahnden, während Handzettel mit weiteren Informationen verteilt werden. Auch mehrsprachige Informationen sind verfügbar, um alle Betroffenen zu erreichen.
Geplante Räumungen und Besorgnis der Anwohner
Die Verantwortlichen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KBD) aus Hannover planen, pro Tag nur vier Verdachtspunkte zu räumen, was mehrfache Evakuierungen notwendig macht. Stadtsprecher Simon Vonstein kündigte an, dass in den kommenden Monaten wiederholte Evakuierungen im Lokviertel-Einzelheiten der letzten Räumung, die 16 Stunden dauerte, wurden als problematisch erachtet. Zudem äußern Anwohner Besorgnis über die wiederholten Evakuierungen und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten. Unter den Betroffenen ist auch eine 92-jährige Nachbarin im Rollstuhl, die besonders unter der Situation leidet.
Die Stadt Osnabrück ist für die Bombenräumung verantwortlich und hat den KBD beauftragt, indem sie auf die Sicherheitsstandards hinwies. Die letzten Einsätze erforderten einen deutlichen Anstieg der Aktivitäten; so musste der KBD im Jahr 2024 deutlich öfter ausrücken als noch 2023. Bei den aktuellen Maßnahmen wird empfohlen, Informationen über die Evakuierungen unter geo.osnabrueck.de/evakuierung zu überprüfen und bei Fragen die Hotline 0541 323-4490 zu nutzen, die auch am Samstag erreichbar ist.