
Oliver Ruhnert, der ehemalige Manager des 1. FC Union Berlin, hat eine neue politische Karriere eingeschlagen. Er wurde am vergangenen Wochenende zum Spitzenkandidaten des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) für die bevorstehende Bundestagswahl 2025 gewählt. Bei einem Parteitag in Berlin-Mitte erhielt er 87,6 Prozent der Stimmen.
Ruhnert, der für mehr Chancengerechtigkeit in Deutschland eintritt, sieht das BSW als „echte Alternative“ für die Menschen. Zusätzlich betont er die Notwendigkeit von diplomatischen Bemühungen zur Deeskalation im Ukraine-Krieg. Zuvor hatte er diverse Positionen bei Union Berlin inne, darunter als Chefscout und Geschäftsführer Profifußball.
Film begleitete Ruhnert während seines Wandels
Parallel zu seinem Eintritt in die Politik und der bevorstehenden Wahl hat das ARD-Magazin in der Dokumentation „Reportage Deutschland 2025“ Ruhnerts Werdegang festgehalten. Der Film, der von David Donschen, Nico Schmolke und Philipp Katzer produziert wurde, zeigte ihn über einen Zeitraum von sechs Monaten – sowohl auf dem Fußballplatz als auch im Wahlkampf und bei schwierigen Entscheidungen. Erstausgestrahlt wurde der Film am 14. Mai 2025.
Die Herausforderung für Ruhnert wird durch die aktuelle Situation seiner Partei verstärkt, die in den Umfragen an Zustimmung verliert. Auch die sportliche Lage des 1. FC Union Berlin in der Bundesliga ist angespannt. In diesem Endspurt des Bundestagswahlkampfs sieht sich Ruhnert zudem mit einem privaten Schicksalsschlag konfrontiert, wobei Fragen aufgeworfen werden, ob er sich übernommen hat.
Die Ergebnisse anderer Kandidaten der BSW für die Listenplätze zwei bis vier, wie Sevim Dagdelen, Norman Wolf und Josephine Thyrêt, zeigen, dass auch sie eine kritische Haltung gegenüber den Waffenlieferungen der Bundesregierung im Ukraine-Krieg einnehmen. Dagdelen und Thyrêt erhielten jeweils 89,6 Prozent, während Wolf ebenfalls 87,6 Prozent der Stimmen erzielte.
Obwohl die BSW aktuell in Umfragen über der Fünf-Prozent-Hürde liegt, bleibt der Erfolg bei den Wahlen unsicher, was den kommenden Wahlkampf für Ruhnert und seine Mitstreiter umso wichtiger macht.