
Monika Schnitzer, Chefin der Wirtschaftsweisen, hat vorgeschlagen, einen Feiertag in Deutschland abzuschaffen, um die wirtschaftliche Aktivität zu steigern und die Staatsfinanzen zu verbessern. Das Ziel hinter dieser kontroversen Idee ist es, die Einnahmen des Staates zu erhöhen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu fördern. Laut Schnitzer könnte Deutschland, im Vergleich zu Dänemark, das den Feiertag „Store Bededag“ abgeschafft hat – was zu zusätzlichen 400 Millionen Euro in die Staatskasse führte – ebenfalls von weniger Feiertagen profitieren.
Deutschland hat im internationalen Vergleich viele Feiertage, die Schnitzer als potenziell produktivitätsmindernd betrachtet. Ein zusätzlicher Arbeitstag könnte deren Schätzung zufolge etwa 8 Milliarden Euro an Lohnsteuereinnahmen und Unternehmenssteuern einbringen, was positive Auswirkungen auf die öffentlichen Finanzen hätte. Es gibt jedoch Widerstand von Gewerkschaften wie dem DGB und VdA, die Bedenken hinsichtlich der erhöhten Arbeitsbelastung der Arbeitnehmer äußern.
Politische und wirtschaftliche Dimensionen
Schnitzer plädiert nicht nur für die Abschaffung eines Feiertags, sondern sieht dies auch als eine Möglichkeit, um die finanziellen Herausforderungen, die aus Krisen resultieren, zu stemmen. Sie hebt hervor, dass Dänemark den besagten Feiertag als regulären Arbeitstag erklärt hat, um Verteidigungsausgaben zu unterstützen. Diese Argumentation könnte auch für Deutschland relevant sein, besonders angesichts der geplanten Ausweitung der Staatsverschuldung durch Union und SPD, die sie als notwendig erachtet.
Zusätzlich äußert Schnitzer ihre Bedenken zur politischen Lage in den USA und deren möglichen Einfluss auf Deutschland sowie zur Umsetzung von Wahlgeschenken, etwa der Erhöhung der Mütterrente oder der Senkung der Mehrwertsteuer in der Gastronomie. Diese Maßnahmen könnten kein nachhaltiges Wachstum erzeugen und falsche Anreize setzen, wie sie warnt. Zudem befürchtet sie, dass eine Neuauflage der Großen Koalition zu einem Stillstand bei erforderlichen Reformen führen könnte, insbesondere im Rentenbereich. Schnitzer fordert daher Einsparungen im Sozialbereich, um den demografischen Wandel besser zu bewältigen.
Die Diskussion um die Abschaffung eines Feiertags zeigt, wie eng wirtschaftliche und soziale Überlegungen miteinander verwoben sind und welche unterschiedlichen Ansichten zu diesem Thema bestehen.