
Die Feuerwehr Marktoberdorf hat einen Antrag auf Ersatz für ihr 25 Jahre altes Löschfahrzeug gestellt. Der geplante Ersatz soll speziell für normale Einsätze sowie für Hochwasser und die Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden geeignet sein. In Anbetracht der steigenden Waldbrandgefahr, die durch Klimawandel und zunehmende Trockenheit bedingt ist, wird das neue Fahrzeug als unbedingt notwendig erachtet. Laut Informationen der Allgäuer Zeitung wurde im Jahr 2023 an insgesamt 32 Tagen die Waldbrandgefahr der Stufe vier (hohe Gefahr) ausgerufen, einschließlich neun Tagen im Oktober.
Das Stadtgebiet von Marktoberdorf umfasst 100 Quadratkilometer, von denen 30 Quadratkilometer mit Wald und Moos bedeckt sind, während über 50 Quadratkilometer als Grünland ausgewiesen sind. Das größte Waldgebiet in diesem Gebiet ist der Sulzschneider Forst, es gibt jedoch auch weitere bedeutende Waldgebiete wie Buchel und Lindenallee. Das derzeitige Löschfahrzeug kann mit seinem Allrad und den Straßenreifen nicht ins Gelände fahren, was die Brandbekämpfung erschwert. Besonders zeitaufwendig ist das Legen von Schlauchstrecken, was häufig zu unzureichender Bekämpfung von Bränden führt.
Neues Löschfahrzeug mit speziellem Equipment
Geplant ist der Kauf eines Unimogs, der mit einer Spezialausrüstung und einem 3000-Liter-Tank ausgestattet ist. Dieses neue Löschfahrzeug wird in der Lage sein, während der Fahrt im Schritttempo zu löschen. Dabei kann der Motor gleichzeitig für die Fahrt und die Förderung von Wasser genutzt werden. Die Kosten für das neue Spezialfahrzeug betragen rund 650.000 Euro, was ungefähr 100.000 Euro mehr ist als für ein reguläres Löschfahrzeug. Für die Finanzierung gewähren der Landkreis und der Freistaat einen Zuschuss von insgesamt 173.000 Euro.
Zusätzlich wird eine Prüfung des möglichen Kaufs gemeinsam mit anderen Kommunen in Betracht gezogen, um von Rabatten zu profitieren. Dies stellt das letzte Fahrzeug im aktuellen Beschaffungskonzept dar; ein Vorschlag zur Erstellung einer neuen Liste wurde von Georg Martin (Grüne) eingebracht.
Die Zunahme der Waldbrandgefahr ist nicht nur ein lokales Phänomen, sondern steht im Zusammenhang mit globalen Klimaveränderungen. Die Seite von Waldwissen weist darauf hin, dass der Klimawandel nicht nur das Temperaturregime beeinflusst, sondern auch extreme Wetterereignisse wie Stürme, Starkregen und Hitzewellen begünstigt. Dies trägt zur erhöhten Waldbrandgefahr bei, die sich auf kürzere Zeiträume von Sommertagen und Tropennächten auswirkt.