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Das Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau sucht nach finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten, um sich aus extenuierenden finanziellen Problemen zu befreien. Um diesem Ziel näherzukommen, wurden die Namensrechte des Theaters zum Verkauf angeboten. Intendant Daniel Morgenroth bestätigte, dass bislang zwei Angebote eingegangen sind, die jedoch nicht den angestrebten Rahmen erfüllen.
Für die Namensrechte wird ein sechsstelliger Betrag angestrebt. Morgenroth äußerte die Vermutung, dass die Suche nach einem größeren Sponsor in den Städten Berlin oder München möglicherweise erfolgreicher verlaufen wäre. Die aktuelle Spielzeit des Theaters steht unter dem Motto „Kapital“.
Finanzielle Stabilisierung durch Sponsoring
Das Theater trägt derzeit den Namen des Literaturnobelpreisträgers Gerhart Hauptmann. Unternehmen und Privatpersonen haben die Möglichkeit, die Namensrechte zu erwerben. Morgenroth äußerte keine Einschränkungen bei der Auswahl der Sponsoren, abgesehen von Aspekten des guten Geschmacks und Parteien. Mögliche neue Namen für das Theater könnten „Coca-Cola-Theater Görlitz-Zittau“ oder „Rheinmetall-Theater Görlitz-Zittau“ sein.
Die Namensrechte werden exklusiv und zunächst nur für eine Spielzeit verkauft. Sponsoren haben die Möglichkeit, auf der Homepage, in Printprodukten, auf Plakaten und in Social-Media-Plattformen des Theaters genannt zu werden. Zusätzlich können Unternehmenslogos an den Hausfassaden angebracht werden. Morgenroth bezeichnete diese Vorgehensweise als „revolutionär“ im Bereich Kulturmarketing.
Trotz der Bemühungen steht das Theater vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Jährlich erreicht es über 150.000 Zuschauer und etwa eine halbe Million Menschen im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Um die finanziellen Probleme zu bewältigen, ist ein Millionenbetrag zur Stabilisierung erforderlich. Bereits im Frühjahr 2023 warnte Morgenroth vor einer möglichen Insolvenz des Theaters.
Die finanzielle Lage der kommunalen Theater in Sachsen ist derzeit angespannt. Dies liegt unter anderem an Tariferhöhungen, hohen Energiepreisen und Inflation. Für die Jahre 2023 und 2024 wurden insgesamt 4,6 Millionen Euro für betroffene Theater bereitgestellt. Die kommende Landesregierung wird über die langfristige Finanzierung der Theater- und Orchesterlandschaft entscheiden, wie Deutschlandfunk Kultur berichtete und MDR Nachrichten ergänzte.