
In Lüneburg unterstützen Sprach- und Kulturmittler Migranten bei Behördengängen, Arztbesuchen sowie der Integration in das deutsche Schul- und Kitasystem. Das Projekt, das seit 2011 besteht und von Lebensraum Diakonie e.V. und AWOSOZIALe Dienste gGmbH getragen wird, beruht auf der ehrenamtlichen Arbeit von Muttersprachlern, die eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten.
Der Landkreis Lüneburg hat seinen finanziellen Beitrag für das Projekt zuletzt auf 50.000 Euro pro Jahr reduziert und plant eine weitere Reduzierung um 10.000 Euro für 2025. Die Projektträger haben ihr Konzept überarbeitet und hoffen auf Fördermittel vom Bund sowie finanzielle Unterstützung von Schulen, Kitas und Vereinen, wie [Lebensraum Diakonie](https://www.lebensraum-diakonie.de/migration-und-flucht/kumi-netzwerk-lueneburg.html) ausführlich beschrieb.
Finanzierungsanträge und politische Meinungen
Um die Finanzierung der Sprach- und Kulturmittler dauerhaft zu sichern, hat die SPD einen Antrag im Rat der Stadt Lüneburg eingereicht. Stefanie Fielohn (SPD) argumentiert, dass Schulen und Kitas nicht in der Lage sind, die Kosten zu tragen, und fordert Unterstützung von der Stadt. Auch Frank Soldan (FDP) und Andrea Kabasci (Grüne) unterstützen den Vorschlag einer städtischen Finanzierungsbeteiligung.
Wolfgang Goralczyk (CDU) befürwortet das Projekt, spricht sich jedoch gegen zusätzliche finanzielle Mittel aus. Dirk Neumann (AfD) ist der Ansicht, dass Migranten sich selbst organisieren können und keine Unterstützung durch Sprach- und Kulturmittler benötigen. Antje Henze (SPD) betont hingegen die Notwendigkeit von Unterstützung in prekären Situationen und fordert, dass die Stadt mindestens 40.000 Euro zur Verfügung stellt. Die Entscheidung über die finanzielle Unterstützung der Stadt wurde vertagt und der Antrag zur weiteren Diskussion in den Sozialausschuss verwiesen, wie die [Landeszeitung](https://www.landeszeitung.de/lokales/lueneburg-lk/lueneburg/sprach-und-kulturmittler-in-lueneburg-wer-beteiligt-sich-an-der-finanzierung-der-arbeit-4NUEHP7JYNE2LJOOU7R3PMOJ3I.html) berichtete.
Ab 2024 wird ein neues Konzept für die Sprach- und Kulturmittlung eingeführt, das die Verständigung zwischen Mitarbeitern von sozialen, bildungs-, verwaltungs- und gesundheitsbezogenen Einrichtungen sowie ihren Klienten verbessern soll. Im KuMi Netzwerk Lüneburg wird die Dienstleistung durch Honorarkräfte erbracht, die allparteilich agieren und zur Qualitätssicherung verpflichtet sind.