
Am 5. April 2025 sorgte ein gescheiterter Aprilscherz der Stadt Göttingen für Aufsehen. Die Stadtverwaltung hatte bekannt gegeben, dass das bekannte Gänseliesel mit Künstlicher Intelligenz ausgestattet werden sollte, um Fragen beantworten zu können. Diese Pressemitteilung wurde allerdings bereits am 31. März als Scherz versandt und fand erst am 2. April ihren Weg in die Tageszeitungen. Die Idee, ein ’sprechendes‘ Gänseliesel zu schaffen, sei technisch durchaus umsetzbar.
Die Stadt Göttingen hat in der Vergangenheit schon öfters mit fragwürdigen Meldungen auf sich aufmerksam gemacht, darunter die witzige Aussage, die städtische Klimaneutralität werde im Jahr 2030 erreicht. Erstaunlicherweise ist die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Stadt mit 10,73 Stellen ausgestattet. Für den besagten Aprilscherz wurde zudem ein mehr als zweieinhalbminütiges Video für Instagram produziert, in dem drei Personen vor der Kamera agieren. Die Frage stellt sich jedoch, wie viel Arbeitszeit in dieses Projekt geflossen ist, während in anderen Bereichen der Stadtverwaltung Personal fehlt.
Reaktionen und Bedenken
Ein weiterer Punkt der Diskussion ist die Bewertung durch das Städtische Museum, das in dieses Scherzprojekt involviert war. Dies wirft Fragen auf, insbesondere nachdem dort Stellen in Höhe von 1,4 Einheiten gekürzt wurden.
In einem breiteren Kontext thematisiert die Diskussion über Aprilscherze auch die Wahrnehmung und Gefahren im digitalen Zeitalter. Laut einem Bericht von DW sind Aprilscherze oftmals lustige Schwindeleien, die jedoch in sozialen Medien Missverständnisse und Verwirrung stiften können.
Es wird darauf hingewiesen, dass die Ursprünge des Aprilscherzes bis zur Kalenderumstellung im Jahr 1582 zurückreichen, als der gregorianische Kalender den julianischen Kalender ersetzte. Dies führte dazu, dass einige Menschen, die die Umstellung verpassten, den 1. April für den ersten des neuen Jahres hielten und dafür verspottet wurden.
In der heutigen Zeit verzichten viele Unternehmen, darunter Google, auf Aprilscherze, und Zeitungen wie die „Smalandsposten“ möchten sich nicht mit falschen Geschichten assoziieren. In den letzten Jahren hat die Verbreitung von Fehlinformationen, insbesondere durch die COVID-19-Pandemie, weiter zugenommen und lässt viele Zweifel an der Ernsthaftigkeit derartiger Scherze aufkommen.